Durch die jahrelangen Wirtschaftssanktionen hat die iranische Wirtschaft einen enormen Nachholbedarf. Zum Beispiel in den Bereichen Infrastruktur, Energietechnik oder Maschinenbau ist noch viel zu tun. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sieht darin eine Chance für die bayerische Wirtschaft, in naher Zukunft, große Investitionsprojekte im Iran zu starten. Mit einer Bevölkerung von rund 80 Mio. Einwohnern ist der Iran eine bedeutende Volkswirtschaft und reich an Bodenschätzen. Aigner war vor rund einer Woche mit einer 100-köpgfigen Delegation im Iran zu Besuch.
Aigner: „Das Siegel Made in Germany wird im Iran sehr geschätzt“
„Der Iran ist dabei, sich zu öffnen. Diese Phase sollten unsere Unternehmer unbedingt nutzen. Der Iran ist als Absatzmarkt für die bayerische Wirtschaft höchst interessant“, so die Wirtschaftsministerin. Derzeit lägen die Exporte des Freistaats in den Iran bei gut 220 Millionen Euro, eine Steigerung auf mindestens das Vier- bis Fünffache sei möglich, so Aigner. „Vorrangiges Ziel der Reise ist, der bayerischen Wirtschaft und insbesondere dem Mittelstand gute Startchancen im Iran zu ermöglichen“, sagt die Ministerin. Zudem sollten Kontakte aus der Zeit vor dem Embargo wieder aufgegriffen werden.
Aigners Besuch hat die Beziehungen mit dem Iran gestärkt
Um die bayerische Präsenz im Iran nachhaltig zu festigen, eröffneten die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft am 1.November eine gemeinsame Vertretung in Teheran. Die Ministerin hat sich während ihrer Reise mit hochrangigen iranischen Politikern, iranischen Geschäftsfrauen und Vertretern der Start up-Szene Teheran getroffen. Zudem stand der Besuch einer Universität auf dem Programm. Ein Fußballtraining für iranische Jugendliche, betreut durch Paul Breitner, rundete das Programm ebenso wie die Einweihung einer neuen Produktionsstätte der Firma Knauf in Teheran, ab.