Noch immer gehört die Digitalisierung zu den größten Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft – insbesondere der Mittelstand hinkt hier hinterher. Das soll sich nun ändern: Dazu präsentierte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am 01. August in München den „Wachstumsplan für ein wirtschaftlich starkes Bayern“, den der Ministerrat bei seiner Klausurtagung am Tegernsee verabschiedet hat. Für Zukunftsinvestitionen in die bayerische Wirtschaft stehen in den Jahren 2017 und 2018 jeweils rund eine Milliarde Euro zur Verfügung – 120 Millionen Euro beziehungsweise 13 Prozent mehr als im vergangenen Haushalt. Der Plan verfolgt insbesondere das Ziel, Bayern zum digitalen Zukunftsstandort zu machen. „Die Technologien und die Innovationen sind natürlich ein entscheidender Punkt, um die Arbeitsplätze der Zukunft zu schaffen. Und deshalb sind allein für die innovativen Technologieprojekte im Jahr 2017/18 über 100 Millionen zur Verfügung“, betonte die Wirtschaftsministerin.
Maßnahmen zur Unterstützung des Mittelstands bei der Digitalisierung
So sieht das Programm vor, das Projekt „Bayern Cloud“ voranzutreiben. Denn noch immer nutzen kleine und mittlere Unternehmen Cloud-Lösungen viel zu selten, da sie Angst um die Sicherheit ihrer Daten hätten, so Aigner. Die zentrale Speicherung von Daten und der Zugriff von verschiedenen Geräten böten aber große Vorteile. Mittelständischen Unternehmen solle daher ein sicherer bayerischer Cloud-Dienst zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des Wachstumsplans wird zudem ein „Center for Code Excellence“ gegründet, welche Digitalisierungskompetenzen bündeln und an die Unternehmen in Schulungen weitergeben soll. Weitere Maßnahmen beinhalten die Erweiterung des Zentrums für Digitalisierung in Garching bei München sowie ein Digitalbonus für Unternehmen, die in IT-Sicherheit und digitale Strategien investieren.
Lückenlose mobile Kommunikation in Bayern
Außerdem kündigte Aigner an, Bayern zum „Land lückenloser mobiler Kommunikation“ zu machen. Damit sollen Funklöcher und langsame Internetverbindungen endlich der Vergangenheit angehören. Im Rahmen der „Zukunftsinitiative Mobilfunk“ sollen bis 2020 neue Funkanlagen gebaut und alte Funkanlagen nachgerüstet werden. Auch sollen Mobilfunkanbieter bei der Neuvergabe von Lizenzen dazu verpflichtet werden, Lücken in der Funkversorgung zu schließen. Für Sofortmaßnahmen stehen dabei fünf Millionen Euro zur Verfügung.