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Aktionsprogramm für Mittelstand fordert EU zum Handeln auf

Vor kurzem wurde ein neues europaweites Aktionsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vorgestellt. Auf deutsche Initiative hin hatte das EU SME Envoys Network das „European SME-Action Programme“ erarbeitet. Es wurde diese Woche von der Vertreterin Deutschlands im EU SME Envoys Network, Dr. Sabine Hepperle, an die für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU zuständige Kommissarin, Elżbieta Bieńkowska, in Brüssel übergeben.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries zeigt sich zuversichtlich, dass der Mittelstand von dem Programm profitieren kann: „Mit dem European SME-Action Programme wollen wir den 23 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in Europa den Rücken stärken und neue Impulse für die europäische KMU-Politik setzen. Denn der unternehmerische Mittelstand spielt in Europa eine Schlüsselrolle für Innovationen, inklusives Wachstum und Beschäftigung.“

Programm enthält viele Forderungen des Mittelstands

Das Aktionsprogramm fordert unter anderem Fortschritte beim Bürokratieabbau, eine bessere Unterstützung für das Wachstum von KMUs, mehr Aufmerksamkeit für die Fachkräftesicherung, besseren Zugang zu Kapital und einen schnelleren Breitbandausbau. Somit beinhaltet es viele Themen, bei denen auch der deutsche Mittelstand Handlungsbedarf sieht. Das „European SME-Action Programme“ benennt konkret sechs zentrale Handlungsfelder: Bessere Rechtsetzung, Zugang zu Märkten, Zugang zu Finanzierungen, Unternehmertum, Fachkräftesicherung und Digitalisierung. Dabei werden auch Themen wie die Sharing Economy oder alternative Finanzierungsformen wie Crowdfunding adressiert. Mit dem Programm soll auch der zuletzt 2011 überarbeitete Small Business Act durch die neuen Themen Digitalisierung und Fachkräftesicherung ergänzt und weiterentwickelt werden.

Mehr als 100 Handlungsempfehlungen für die Politik

Das Programm gibt mehr als 100 Handlungsempfehlungen an die EU und ihre Mitgliedstaaten. Diese reichen von der Förderung des Aufbaus der Internetbreitbandstruktur bis zur Stärkung des Unternehmergeists in Schulen. Darüber hinaus umfasst das „European SME-Action Programme“ insgesamt rund 50 vorbildliche „good practice“-Beispiele aus verschiedenen Ländern. Inwieweit die EU den Handlungsempfehlungen nachkommt, bleibt abzuwarten. Das Programm soll aber bewirken, dass sich die EU den Anliegen des Mittelstands mehr annimmt und somit zukünftig mehr für ihn bewegt. Zuletzt wurde hierzulande von Seiten der Wirtschaft mehrfach beklagt, dass sich die EU zu wenig mit dem Mittelstand auseinandersetze.

Zypries hob hervor, dass auch Deutschland allein schon viel für die KMU unternehme: „In dieser Legislaturperiode haben wir für Bürokratieentlastung im Umfang von ca. 2 Mrd. Euro, gerade für KMU gesorgt. Mit verschiedenen Programmen fördern wir das Wachstum von KMU, die neue KfW-Beteiligungsgesellschaft sorgt für einen besseren Zugang zu Wagniskapital.“

Das europäische SME Envoys Network ist Sprachrohr und Fürsprecher der rund 23 Millionen KMU in Europa. Seit 2011 setzen sich die hochrangigen KMU-Botschafter der jeweiligen Mitgliedstaaten sowie Vertreter europäischer Mittelstandsverbände für die Interessen der KMU in der EU und ihren Mitgliedstaaten ein. Weiterführende Informationen erhalten Sie im vollständigen Aktionsprogramm sowie auf der Seite des Bundeswirtschaftsministeriums.

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