Die Geschäfte im bayerischen Mittelstand laufen gefühlt nicht mehr ganz so gut wie noch vor sechs Monaten. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Bundes der Selbstständigen in Bayern unter gut 800 Mitgliedsunternehmen. Langfristig gesehen wird die Geschäftslage von den Befragten in Bayern aber immer noch als die drittbeste seit der Finanzkrise im Jahr 2009 eingeschätzt.
Bei 52 Prozent der Unternehmen laufen die Geschäfte weiter gut
Im Einzelnen gaben 52 Prozent der befragten Unternehmen im Freistaat an, dass die Geschäfte derzeit gut laufen. Bei der letzten Umfrage vor sechs Monaten waren es noch 54 Prozent. Damit hat sich die Geschäftslage also leicht eingetrübt. Vor allem haben sich jedoch die Erwartungen für die Zukunft verschlechtert – und dies zum Teil deutlich. Laut Umfrage gehen nur noch 28 Prozent der bayerischen Mittelständler davon aus, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verbessert – zum Jahreswechsel waren die Unternehmen hier noch weitaus optimistischer (35 Prozent). Exportierende Betriebe befinden sich dabei laut Umfrage in einer etwas besseren Lage als nicht exportierende.
Deutliche Unterschiede zwischen den Regionen in Bayern
Regional gesehen zeigt sich, dass es insgesamt deutliche Unterschiede in Bayern gibt: Wirtschaftliche Lage, Geschäftserwartungen und Arbeitsmarkt werden in Ost-Bayern von den Unternehmern wesentlich besser beurteilt als in Bayern insgesamt. In Schwaben zeigt sich genau das Gegenteil: Hier sind die Unternehmen in allen Bereichen pessimistischer. Oberbayern weicht nur minimal vom bayerischen Durchschnitt ab – mit Ausnahme von München. In der Landeshauptstadt schätzen die Unternehmen ihre Geschäftslage deutlich schlechter ein als in Bayern insgesamt, allerdings sind ihre Geschäftserwartungen weitaus optimistischer.
Der bevorstehende Brexit löst indes im bayerischen Mittelstand keine Aufregung aus: Etwa 84 Prozent der Befragten erwarten dadurch gar keine Auswirkungen. Auch zur Wirtschaftspolitik wurden die Mittelständler befragt. Hier kam der Freistaat besser weg als die Bundesregierung. Die Unternehmen vergaben eine drei plus an die Staatsregierung. Mit der Note 3,5 im Schnitt wurde die Bundespolitik bewertet.