„Mehr Freiheit statt Regulation“ – dieses Motto versprach der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner Regierungserklärung am 13. Juni für den Freistaat.
Damit Bayern weiterhin an der Spitze bleibe, sind laut Söder weitreichende Veränderungen notwendig. Neben Entbürokratisierungslösungen im Baurecht, im Ehrenamt, in der Landesplanung und bei den Vergaberichtlinien für öffentliche Aufträge versprach Söder auch Lösungen für zwei Kernprobleme des Mittelstands: den Fachkräftemangel und die Notwendigkeit effektiver Förderprogramme.
Schnellere Zuwanderung von Fachkräften
Eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel in bayerischen Unternehmen zu begegnen, ist die Zuwanderung von Fachkräften in den Arbeitsmarkt. Hier versprach der Ministerpräsident eine schnellere Bearbeitungszeit der erforderlichen Migrationsformalitäten für ausländische Fachkräfte. Die beschleunigte Aufenthaltsprüfung für ausländische Fachkräfte soll künftig mit einer „Fast Lane“ bei der Regierung von Mittelfranken gebündelt werden. Ziel ist es, im Ausland erworbene Qualifikationen schneller und für jeden Beruf einheitlich anzuerkennen. Der BVMW Bayern begrüßt diesen Vorstoß. „Es ist erfreulich, dass die Landesregierung den dringenden Handlungsbedarf in der andauernden Personalkrise erkennt. Über die Hälfte der bayerischen Unternehmen hat Probleme bei der Besetzung von Stellen. Deshalb sind Betriebsschließungen zum Beispiel im Hotel- und Gastronomiegewerbe oder im Metallbau inzwischen an der Tagesordnung. Wenn ausländische Fachkräfte in Zukunft nicht mehr dieselben Prozeduren wie Schutzsuchende durchlaufen müssen, kann das dazu beitragen, die Situation im Mittelstand deutlich zu entspannen”, betonte Achim von Michel, Politikbeauftragter im BVMW Bayern.
Mehr Finanzierung für den Mittelstand
Um in Bayern gegründete Startups im Land zu halten und Abwanderungen zu vermeiden, plant Söder außerdem eine moderne Finanzierung für den Mittelstand und das Handwerk. Mit der Einrichtung von „Super-Risikokapitalfonds“ will der Freistaat das zögerliche Verhalten der Hausbanken kompensieren. “Durch die notwendigen Milliardeninvestitionen in den Wirtschaftsstandort Bayern können Abwanderungen verhindert und das Rückgrat der Wirtschaft weiter gestärkt werden. Bayern nimmt eine wichtige Position als Innovationsstandort ein. Das Weltwirtschaftsforum hat kürzlich die 100 vielversprechendsten Hightech-Start-ups weltweit vorgestellt. Darunter sind auch vier Unternehmen aus Bayern! Insgesamt ist es erfreulich, dass die Staatsregierung die Probleme des Mittelstands erkannt hat und bereit ist, entscheidende Schritte zur Lösung dieser Herausforderungen zu unternehmen“, so von Michel.
Diese Förderungen für den Mittelstand sind Teil der umfassenden Veränderungen im Rahmen des “Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramms 2030”, welches sicherstellt, dass Bayern weiterhin an der Spitze bleibt.