Der Freistaat Bayern nimmt im weltweiten Vergleich von 45 Industriestandorten erneut den zweiten Platz im Gesamt-Standortranking ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die von der IW Consult GmbH erstellt wurde. „Bayern befindet sich in einer guten Ausgangsposition im globalen Standortwettbewerb. Dieser Wettbewerb wird aber zunehmen. Denn die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie führen dazu, dass die Unternehmen ihre Wertschöpfungsketten anpassen werden. Die Standortfrage wird neu gestellt“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Anhand von 61 Einzelindikatoren wurde die Standortqualität Bayerns mit den 45 wichtigsten Wettbewerber-Ländern verglichen. Lediglich die USA bieten bessere Standortbedingungen, auf Platz drei folgt die Schweiz, auf Platz vier kommt Schweden, Deutschland folgt im Ranking auf Platz fünf. Das Vereinigte Königreich ist hingegen nicht mehr unter den Top 10 vertreten.
Standortkosten belasten Unternehmen
Die größten Pluspunkte sammelt der Freistaat erneut in den Kategorien Markt und Staat. Auch in den Bereichen Infrastruktur, Wissen und Ressourcen belegt Bayern jeweils Plätze in den Top 10. Eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr gibt es allerdings im Bereich der Standortkosten und -belastungen für Unternehmen, was somit nach wie vor einen massiven Nachteil im internationalen Vergleich darstellt. Der Freistaat liegt in dieser Kategorie nur noch auf dem 43. Rang. Besonders belastend wirken sich hierbei die hohen Arbeits- und Treibstoffkosten aus. Mögliche Maßnahmen, um die Standortqualität zu verbessern, sind vor allem eine Verringerung der aktuellen Steuerbelastungen, eine angepasste Tarifpolitik und ein konsequenter Bürokratieabbau.
China holt auf
Ein weiterer Untersuchungsgegenstand der Studie ist die Wettbewerbsintensität Bayerns im internationalen Vergleich. Hier stehen besonders Kanada, die USA und Japan im Blickpunkt, da diese eine besonders hohe Standortqualität aufweisen und beispielsweise im Falle der USA zugleich zu den größten Konkurrenten des Freistaats auf den Weltmärkten gehören. „Aber auch die Volksrepublik China dürfen wir nicht außer Acht lassen, denn das Land hat bei durchschnittlicher Standortqualität die mit Abstand größte Wettbewerbsintensität mit Bayern. Es gilt sich deshalb nicht auf dem hervorragenden zweiten Platz auszuruhen, sondern kontinuierlich an der Verbesserung unserer Standortbedingungen zu arbeiten“, kommentiert Brossardt.