Eigentlich braucht es nur eine gute Idee, und schon wird man zu einem Startup-Unternehmer. Jedoch braucht es etwas mehr, um diese Idee dann auch zum Geschäft zu machen. Zum einen natürlich das nötige Kapital, aber auch ein geeigneter Standort ist wichtig. In den letzten Jahren hat es dabei die Gründer vor allem nach Berlin oder Hamburg gezogen. Doch auch Bayern wird für die frischen Unternehmer immer attraktiver. Landeswirtschaftsministerin Ilse Aigner startete 2014 die Initiative „Gründerland Bayern“: „Unsere Wirtschaft lebt von neuen Ideen, neuen Produkten, neuen Geschäftsmodellen. Für all diese Dinge stehen Gründer.“ Auf einer eigenen Homepage können sich interessierte Startup-Unternehmer vielseitig über die Möglichkeiten in Bayern informieren. Ganz wichtig ist dabei natürlich ein Netzwerk. In Bayern gibt es speziell für Gründer das Finanzierungsnetzwerk BayStartUP . Das Netzwerk hilft bei der Gründung und Finanzierung in Bayern, mit breiten Angeboten zur Unterstützung von der Konzeptentwicklung über die Finanzierung bis in die Wachstumsphase. Und das ist sehr erfolgreich. BayStartUP verzeichnete im Zeitraum seit Oktober 2014 den höchsten Betrag seit Jahren bei unterstützten Finanzierungen in der Seedphase und für erste Wachstumsschritte.
Aigner: „Ich will, dass Bayern für Startups die erste Wahl wird“
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner geht das noch nicht weit genug: „Ich will, dass Bayern für Startups die erste Wahl wird. Hierfür brauchen wir neben einer aktiven Gründerszene vor allem Finanzierungsmöglichkeiten. Die hervorragende Entwicklung des Finanzierungsnetzwerkes von BayStartUP zeigt, dass wir mit unseren vielfältigen Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind.“ Ganz zentral für den Aufschwung der Startups sind auch die sogenannten Business Angels. Ein Business Angel ist meist ein erfolgreicher Unternehmer, der sich finanziell an dem Startup beteiligt und gleichzeitig die Gründer mit Know-how und Kontakten unterstützt. 2015 vermittelte BayStartUP etwa neun Millionen Euro privates Kapital von Business Angels. „Das Engagement der Business Angels ist bemerkenswert. Diese vermögenden Privatpersonen mit unternehmerischen Hintergrund erkennen zunehmend die Chancen, die Bayerns Startups bieten. Bayern mag im Bereich Wagniskapital nicht an die zum Beispiel in den USA von großen Fonds investierten Summen heranreichen, aber die wachsende Business Angel-Szene schafft quasi einen neuen Kapitalmarkt vor allem in den sehr frühen Startup Phasen. Und Kapital ist ausreichend vorhanden in Deutschland.“, so Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP. Neben den Business Angels können Unternehmen sich auch an die vielen Gründerzentren in Bayern wenden. Die Gründerzentren unterstützen die Unternehmen vor allem bei der Suche nach Büroflächen, mit Networking-Events oder Behördengängen.
Pschierer: „Die Businessplan Wettbewerbe sind ein ideales Sprungbrett für innovative Gründer“
Unterstützt werden die Gründer auch bei den Bayerischen Businessplan Wettbewerben. Im Rahmen der Businessplan Wettbewerbe erhalten die Gründer zunächst Anleitungen zum Businessplan-Schreiben in kostenlosen Workshops und persönlichen Gesprächen. Und auch nach der Entstehung der Pläne gibt es für sie immer wieder Feedback. „Die bayerischen Businessplan Wettbewerbe sind ein ideales Sprungbrett für innovative Gründer: Die intensive Vorbereitung durch BayStartUP und die Wettbewerbs-Juroren verkürzt die Anlaufzeit, denn Technologie-Startups sollten heute schnell im Markt starten.“, sagte Staatssekretär Franz Josef Pschierer erst kürzlich bei einer Prämierung. Insgesamt nehmen an den bayerischen Businessplan Wettbewerben im Schnitt rund 300 Startup-Teams teil. BayStartUP veranstaltet mehrere Businessplan Wettbewerbe, aufgeteilt in die bayerischen Regionen. Für die Sieger gibt es Prämien von rund 100.000 Euro. So begann auch die Erfolgsgeschichte eines der wohl bekanntesten bayerischen Startups der letzten Jahre. Das Team des Fernbus-Unternehmens FlixBus wurde mit seinem Konzept beim Businessplan Wettbewerb Nordbayern 2012 ausgezeichnet. Im Rahmen des Wettbewerbs bekam das Gründerteam Kontakt zu Heinz Raufer. Der Nürnberger Business Angel zeigte sich begeistert vom Konzept und gab Kapital für die erste Finanzierungsrunde. Seit dem Marktstart 2013 hat das Unternehmen ein flächendeckendes Fernbusnetz mit rund 240 Bussen und bisher rund 4 Millionen Fahrgästen geschaffen. Immer häufiger kommen solche Erfolgsgeschichten aus Bayern. „In der Wettbewerbs-Saison 2015 haben wir mit über 390 Teilnehmer-Teams fast die Zeiten vor dem Einbruch der Startup Szene um die Jahrtausendwende erreicht und das bei deutlich höherer Qualität. Hinzu kommen rund 200, die nicht über die Businessplan Wettbewerbe zu uns kommen.“, so die Bilanz von Dr. Carsten Rudolph. An Ideen für ein Startup mangelt es in Bayern also eben so wenig wie an Kapital. Sicher hat das auch viel mit dem Einsatz des Wirtschaftsministeriums in Bayern. Um Standort Nummer eins zu werden, muss noch einiges passieren, doch Bayern ist auf einem guten Weg, zum Gründerland zu werden. Deshalb wird es in Zukunft auch auf unserem Online-Magazin immer mehr um das Thema Startups gehen.
1 Kommentare
Die hohe Bedeutung von Start Ups wurde ja inzwischen von nahezu allen Seiten erkannt. Dies gilt insbesondere im Bereich digitaler Geschäftsmodelle, wo neue Ideen sehr schnell Märkte verändern können.
Ich (http://www.plixos.com) finde, dass in Bayern schon länger einiges für Start Ups getan wird und bin dafür sehr dankbar. Ein konkretes Beispiel von Förderung durch Venture Capital, Innovationsgutscheine und auch eine durch „IuK Bayern“ geförderte Forschungskooperation mit der TU München finden Sie unter bit.ly/1NIrd4d.