Seit Anpfiff der Fußball-WM in Brasilien tobt international die Diskussion über den ökonomischen Nutzen großer Veranstaltungen. Eines aber ist nach Einschätzung von IHK-Südamerika-Fachfrau Gabriele Vetter sicher: „Bayerns Firmen sind ein Gewinner dieses Turniers“, sagt Vetter. Sie bezieht sich dabei auch auf einen Bericht von Martin Langewellpott, dem Repräsentanten des Freistaats Bayern in Brasilien.
Demnach hat u.a. der fränkische Stadionbestuhler Stechert rund 200.000 Stühle an brasilianische Stadien geliefert. Das Dach des berühmten Maracanã-Stadions, das für die WM saniert wurde, ist ein Projekt des oberbayerischen Membranbauspezialisten Hightex in Bernau am Chiemsee. Zusammen mit einer brasilianischen Partnerfirma hat Hightex drei Stadiondächer geplant und installiert.
Mega-Aufträge von insgesamt über einer Milliarde Euro zog der Münchner Siemens-Konzern an Land. Er beliefert Brasilien mit Infrastrukturlösungen für die Bereiche Transport, Energieversorgung, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Auch die bayerischen Unternehmen MAN, Allianz, Liebherr Baumaschinen oder Pfeifer Seil- und Hebetechnik machen Geschäfte rund um die Fußball-WM. Insgesamt haben etwa 15 bayerische Unternehmen im Rahmen der Fußball-WM lukrative Aufträge erhalten.
„Wichtig war, jetzt ins Geschäft zu kommen. Im Jahr 2016 findet in Rio schon die Sommerolympiade statt. Weiterer Punkt: Wenn wir in Schlüsselmärkten bereits erfolgreiche Player aus Bayern haben, macht das den Markteinstieg für weitere Firmen aus dem Freistaat deutlich leichter“, erklärt Vetter. Sie hält Brasilien nach wie vor für einen der attraktivsten Zukunftsmärkte. Diese Einschätzung wird vom Beratungsunternehmen A.T. Kearney geteilt. Kearney zählt Brasilien zu den fünf attraktivsten Investitionsstandorten weltweit. Derzeit haben rund 550 bayerische Unternehmen eine Zweigstelle in Brasilien, jedes Jahr kommen 25 neue dazu.
(Quelle: IHK für München und Oberbayern)