Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger reiste letzte Woche, begleitet von 50 Unternehmern und Unternehmerinnen sowie den Landtagsabgeordneten Barbara Fuchs (Grüne) und Sandro Kirchner (CSU), nach China. „Bei dem Besuch steht der Ausbau der bayerisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen im Vordergrund“, so Aiwanger. Während der sechstägigen Reise mit den Schwerpunkten „Smart Cities und Smart Mobility“ besuchte die Delegation die Städte Shanghai, Guangzhou und Shenzhen.
Wachstumsmarkt China
Auch wenn in China das wirtschaftliche Wachstum längst nicht mehr im zweistelligen Bereich liegt, bietet das Reich der Mitte weiterhin großes Entwicklungspotenzial: Im letzten Jahr wuchs das BIP im Vergleich zum Vorjahr immerhin noch um 6,6 Prozent. Deutschland lag im selben Zeitraum nur bei 1,5 Prozent, die Euro-Zone bei 1,8. Trotz der verlangsamten Konjunktur bietet China so nach wie vor für bayerische KMU Wachstumschancen. Insbesondere der Auf- und Ausbau des neuen, interkontinentalen Handels- und Infrastruktur-Netzes („neue Seidenstraße“) ermöglicht künftig stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Laut einer aktuellen Studie des ifo-Instituts im Auftrag der IHK Bayern ist durch diese verstärkte Zusammenarbeit eine Zunahme des Handels zwischen Bayern und China um bis zu 8 Prozent denkbar. Die bayerischen Exporte könnten sogar um bis zu 2,2 Milliarden Euro zulegen, so die Studie weiter.
Politik hat Chance erkannt
Auch die bayerische Regierung hat die Vorteile einer verstärkten Kooperation erkannt. Bereits seit 2004 besteht unter anderem eine Partnerschaft zwischen Bayern und der Provinz Guangdong. Mit ihren 60 Millionen Einwohnern ist diese eine der größten urbanen Ballungsräume der Welt. „Ein wichtiges Ziel der vertieften Partnerschaft ist es, neben großen nun auch kleinen und mittleren bayerischen Unternehmen den Zugang zu diesem interessanten Markt zu ermöglichen“, bekräftigte Aiwanger bei einer Ansprache vor mehr als 200 Vertretern aus Wirtschaft und Politik.
Kooperation bereits voll in Gang
Viele bayerische Unternehmen sind bereits in China aktiv. Neben großen, international agierenden Firmen, wie Audi oder Siemens, engagieren sich nun auch immer mehr mittelständische Betriebe. Ein Beispiel ist hier die Baubranche. „Es freut mich, dass so viele hochkarätige Firmen der bayerischen Baubranche in China Geschäfte machen“, betonte Aiwanger bei der Eröffnung der BAU China, einer Schwesterveranstaltung der Welt-Leitmesse BAU München. Im Rahmen des gemeinsamen Besuchs lobte auch Guangjun Zhang, Vize-Gouverneur von Guangdong, Bayern als wichtigen deutschen Wirtschaftsmotor, sowie die bisherige Zusammenarbeit: „Ich spüre den Wunsch und die Begeisterung beider Seiten, die Zusammenarbeit zu stärken“.