Während bei anderen Großveranstaltungen wie Fußballspielen noch diskutiert wird, ob sie verschoben werden sollen, wurden zahlreiche Messen in Deutschland aufgrund der COVID-19 Verbreitung bereits abgesagt. Ob die ITB in Berlin, die Hannover Messe oder die Internationale Handwerksmesse in München – überall in Deutschland werden anstehende Messen für 2020 gestrichen oder um Monate verschoben.
75 Messen in Deutschland verschoben
Nach Angaben des Messebewertungsportals expocheck wurden in Deutschland bislang 75 Messen abgesagt oder verschoben. Weltweit sind aktuell bisher sogar 587 Messen und Ausstellungen betroffen. Vor allem in Europa und Asien gibt es zahlreiche Messeabsagen.
Wirtschaftsminister erwartet keine Messen bis Mitte Mai
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erklärte vor Kurzem, dass bis Mitte Mai 2020 wohl gar keine großen Messen mehr im Freistaat stattfinden würden: „Bis Mitte Mai 2020 wird es wohl keine Messen geben. Veranstalter und Aussteller müssen rechtzeitig erfahren, ob ihre Messen stattfinden. Absagen in letzter Minute führen zu unnötigen Kosten bei allen Beteiligten“, betonte Aiwanger.
Messebauer in ihrer Existenz gefährdet
Die Ausfälle der Messen betreffen zahlreiche Mittelständler, die mit den Ausstellungen ihr Geschäft betreiben: Vor allem Messebauer erleiden Umsatzeinbrüche. „Es gibt über 5.000 Messebauunternehmen in Deutschland. Die Mehrheit davon hat durch die Messeabsagen bereits empfindliche Verluste zu verbuchen. Es ist zu befürchten, dass etwa 40 Prozent der Anbieter unwiederbringlich vom Markt verschwinden werden“, warnt daher Simon Damböck, Chef der Atelier Damböck Messebaufirma aus Neufinsing bei München.
Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen gefordert
Wirtschaftsminister Aiwanger hat daher bereits Maßnahmen angeregt, mit denen den Unternehmen unter die Arme gegriffen werden kann: „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn die Probleme der Wirtschaft anwachsen. Wir werden einen Schutzschirm aufspannen, um unsere Unternehmen davor zu retten, dass sie ins Trudeln geraten“, beruhigt er. Panisches Handeln sei fehl am Platz. Doch man wolle gut vorbereitet sein, falls das Coronavirus einen wirtschaftlichen Abschwung auslöst: „Dann steuern wir mit unserem Unterstützungspaket dagegen, damit nicht zahlreiche Arbeitsplätze wegbrechen“, betont der Wirtschaftsminister.