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Bundeswirtschaftsministerium plant Startup-Strategie

Seit langem beklagen sich Startup-Gründer über die schlechten Bedingungen für Unternehmensgründungen in Deutschland. Das liegt vor allem an den bürokratischen Anforderungen, mangelnden Kapitalzuschüssen und hohen Steuersätzen. Dabei wären Startups gerade für die wirtschaftliche Transformation hin zu mehr Klimaschutz unerlässlich. Das Bundeswirtschaftsministerium unter Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) hat nun einen Strategieplan vorgelegt, der aufzeigt, wie die Neugründung von Unternehmen in Deutschland erleichtert werden kann.

Bessere Finanzierungshilfen für Startups

Vor allem die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups sollen in Zukunft ausgeweitet werden. Zwar erhalten neue Firmen in der ersten Phase der Gründung bereits viel Unterstützung, allerdings lässt diese im Laufe der Zeit nach. Besonders wenn es um den Börsengang geht, wird es für Startups schwieriger, größere Mengen Geld zu erhalten. Häufig steigen dann ausländische Investoren ein, erhalten aber Gewinnbeteiligungen und ein großer Teil der Wertschöpfung fließt ins Ausland.

Damit der Gewinn in Zukunft in Deutschland bleibt, plant das Bundeswirtschaftsministerium, dass zukünftig auch Versicherungen und Pensionskassen ihr Geld als Wagniskapital investieren dürfen. Dadurch kann die Verfügbarkeit von Risikokapital langfristig gestärkt werden. In zahlreichen anderen Ländern, wie in den USA, in Skandinavien oder in Großbritannien ist das schon lange der Fall. Bislang hatten in Deutschland aber regulatorische Vorgaben diese Art von Geldfluss verhindert.

Einwanderung soll für mehr Fachkräfte sorgen

Neben der schlechten Finanzierungslage bremst der Fachkräftemangel die Gründung von Startups. Deswegen soll laut dem Bundeswirtschaftsministerium das Einwanderungsrecht so angepasst werden, dass Abschlüsse aus anderen Staaten auch in Deutschland anerkannt werden. So würde Deutschland für die Einwanderung von Fachkräften attraktiver werden.

Darüber hinaus sollen mehr Frauen gefördert werden, Startups zu gründen. Bislang liegt die Quote bei gerade einmal 17,7 Prozent. Daher plant das Wirtschaftsministerium mit der neuen Förderlinie „EXIST Women“ mehr Frauen anzusprechen. Für Professorinnen an Hochschulen sollen sogar finanzielle Anreize geschaffen werden, wenn sie sich als Mentorinnen einsetzen.

Weniger bürokratische Hürden

Auch die Bürokratie soll durch die neue Strategie abgebaut werden. Dafür sollen Onlineportale errichtet und ein neues Transparenzgesetz geschaffen werden. So kann der Zugang zu Fördermitteln, staatlichen Aufträgen, Laboren und Daten in Zukunft erleichtert werden.

Damit die Startup-Strategie tatsächlich umgesetzt wird, müssen zunächst die beiden Koalitionspartner der Grünen zustimmen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) muss die entsprechenden Finanzmittel zur Verfügung stellen und auch die SPD mit Bundeskanzler Olaf Scholz muss das Vorhaben noch absegnen.

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