Wie am Abend bekannt wurde, haben der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) und der Bund der Steuerzahler heute in Berlin eine Kooperation besiegelt. Der Bund der Steuerzahler, vertreten durch den Präsidenten Rainer Holznagel und Mario Ohoven, Präsident des BVMW, unterzeichneten eine Zusammenarbeit in der BVMW Mittelstandsallianz. Damit spricht der BVMW über seine Mittelstandsallianz jetzt für rund 520.000 kleine und mittlere Unternehmen. Bisher waren über die Mitglieder dieser Allianz rund 280.000 Unternehmen zusammengeschlossen.
Die im Jahr 2013 gegründete Mittelstandsallianz vereint mittelständisch geprägte Branchenverbände, die sich unter dem Dach des BVMW gemeinsam für eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung einsetzen. In der Verbändelandschaft ist dieser Zusammenschluss einzigartig. Die Teilnehmer der Mittelstandsallianz eint der Wille, die für den Mittelstand dringenden Themen mit einer Stimme in die Politik zu tragen.
Der Unterzeichnung der Kooperations-Vereinbarung in der Parlamentarischen Gesellschaft wohnten am Donnerstagabend mehr als 500 Gäste bei – darunter über 70 Abgeordnete des Bundestags, hochrangige Politiker aller Parteien, 66 Botschafter und Gesandte sowie zahlreiche mittelständische Unternehmer. In ihrer Festansprache würdigte die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, das Engagement von Mario Ohoven für den Mittelstand.
Mittelstand fordert mehr Investitionen und Steuerentlastungen
Mittelstandspräsident Mario Ohoven mahnte investitionsfreundliche Rahmenbedingungen für die Klein- und Mittelbetriebe an. „Deutschland schiebt einen Investitionsstau von über 140 Milliarden Euro vor sich her. Die Nettoinvestitionsquote lag 2016 bei dramatisch niedrigen 1,5 Prozent. Das bedeutet, Maschinen und Anlagen werden zum Teil auf Verschleiß gefahren. Deutschland lebt von seiner Substanz, anstatt in seine Zukunft zu investieren. Dass muss sich ändern. Dafür werden wir gemeinsam mit dem Bund der Steuerzahler und den anderen Partnern in der Mittelstandsallianz kämpfen“, betonte Ohoven.
Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, machte angesichts der stark steigenden Steuereinnahmen deutlich, dass Entlastungen jetzt notwendig sind. „Der Mittelstand und die Mittelschicht müssen in der nächsten Legislaturperiode spürbare Steuersenkungen erfahren. Es ist nicht akzeptabel, dass bereits Facharbeiter, Handwerksmeister oder leitende Angestellte mit dem Spitzensteuersatz belangt werden. Leistung muss sich lohnen – deshalb muss unser Steuersystem reformiert werden“, forderte der BdSt-Präsident. Dabei verwies Holznagel auf die gemeinsame Forderung der Mittelstandsallianz und des Bundes der Steuerzahler, den Solidaritätszuschlag sofort abzuschaffen.
Der rund 250.000 Mitglieder starke Bund der Steuerzahler ist überparteilich, unabhängig und gemeinnützig. Der BdSt wurde 1949 gegründet und ist in 15 eigenständigen Landesverbänden organisiert, die gemeinsam den Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. tragen.
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