Mittelstand in Bayern
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BVMW Umfrage unter Unternehmern zeigt: Besorgnis auch in Bayern

Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) unter seinen Mitgliedern ergibt, dass mittelständische Unternehmer mit der derzeitigen Geschäftslage mehrheitlich zufrieden sind. Demnach schätzen mehr als 90 Prozent der Befragten Unternehmer die derzeitige Geschäftslage als befriedigend, gut oder sehr gut ein. Nur knapp neun Prozent beklagen eine schlechte Auftragslage. Insgesamt war 2019 für die meisten Unternehmer ein gutes Jahr: Über 48 Prozent konnten höhere Umsätze als im Vorjahr verzeichnen, bei über 32 Prozent blieben sie auf ähnlichem Niveau.

Für 2020 rechnen die Befragten jedoch größtenteils mit stagnierenden Geschäftszahlen, etwa 21 Prozent befürchten sogar eine sich verschlechternde Geschäftslage. Ein Großteil der Unternehmer rechnet mit einer Rezession im neuen Jahr: Fast 70 Prozent sehen 2020 einen gesamtwirtschaftlichen Abschwung kommen. Ähnliche Befürchtungen haben auch bayerische Unternehmen. Über 55 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Geschäftslage in den kommenden 12 Monaten stagniert oder sich verschlechtert.

Fachkräftemangel und Bürokratie als größte Baustellen

Zu den größten Aufgaben im neuen Jahr zählen für die Unternehmer die Verringerung der Bürokratiebelastung sowie der Breitbandausbau. Viele Förderprogramme für den Mittelstand seien zu bürokratisch ausgelegt, kritisieren 75 Prozent der Teilnehmer.

Außerdem ist der Fachkräftemangel ein bestimmendes Thema: Viele Betriebe halten ihre Investitionsbereitschaft hoch und wollen neue Mitarbeiter einstellen, aber knapp 42 Prozent der Betriebe haben große Probleme, geeignete Kandidaten zu finden. Deshalb mussten über 40 Prozent der Befragten bereits Aufträge ablehnen.

Schlechtes Zeugnis für die GroKo

Die Arbeit der großen Koalition bewerten die Befragten überwiegend als schlecht: Nur 9 Prozent finden, dass die Regierung gute Arbeit leistet, 38 Prozent sind zufriedengestellt. Geteilter Meinung sind die Teilnehmer beim Thema der Beibehaltung der schwarzen Null. Eine Grundrente befürwortet gut die Hälfte der Teilnehmer, 22 Prozent lehnen sie klar ab.

Wenn die Unternehmer nächsten Sonntag wählen müssten, kämen die Union mit gut 31 Prozent und FDP mit 29 Prozent zusammen auf eine klare Mehrheit. Es folgen die Grünen mit 15 Prozent und die AfD mit 10 Prozent. Klare Verlierer wären die SPD mit 3 Prozent und die Linke mit 2,5 Prozent. Für die Umfrage wurden ca. 1400 Unternehmer aus allen deutschen Bundesländern befragt.

Was sagen bayerische KMU?

Ähnlich dem bundesweiten Ergebnis schätzen auch in Bayern mehr als 90 Prozent der Befragten Unternehmer die derzeitige Geschäftslage als befriedigend, gut oder sehr gut ein. Und auch im Bezug auf die Umsatzentwicklung stehen bayerische KMU in nichts nach: über 50 Prozent konnten nach eigenen Angaben 2019 einen höheren Umsatz generieren.

Im Hinblick auf das neue Jahr urteilen bayerische Unternehmen ein wenig positiver, nur knapp über 60 Prozent fürchten einen Abschwung. Und auch bei einer Landtagswahl wären die Mehrheiten ähnlich verteilt: CSU und FDP würden mit zusammen knapp 63 Prozent sogar an einer Zweidrittelmehrheit kratzen, die stärkste andere Partei wären mit gut 14 Prozent die Grünen, die SPD käme auf nicht einmal 3 Prozent.

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