Die aktuellen Nachrichten von der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland sorgen für Beunruhigung unter Teilen der Bevölkerung: Viele Deutsche haben damit begonnen, Hamsterkäufe zu tätigen. Supermarktregale werden leerer, vor allem Konserven, Brot und Nudeln sind gefragt. Dabei gebe es keinen Grund zur Panik, so das Deutsche Rote Kreuz in einer aktuellen Pressemitteilung: „Es gibt keinen Grund dazu, sich zu Hause einzuschließen und abzuwarten, bis die vermeintliche Gefahr vorüber ist und erst recht gibt es keinen Grund für Hamsterkäufe.“
Produkte werden dringend gebraucht – und stattdessen gehortet
Doch Lebensmittel sind dabei nicht das größte Problem: Vor allem Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sind vielerorts mittlerweile ausverkauft. „Viele Patienten lassen sich durch Berichte in den Medien oder dem Internet verunsichern“, kommentiert Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer, die Hamsterkäufe.
Risikogruppen sind jedoch auf Atemschutzmasken oder Desinfektionsmittel angewiesen: Durch die Hamsterkäufe entsteht so mittelbar eine Gefahr für viele Menschen, die die Schutzprodukte nicht mehr erhalten können. Benkert erklärt weiter: „Jeder will sich schützen, das ist verständlich. Aber man muss differenzieren, ob sich ein gesunder Mensch in der Straßenbahn schützen will – oder ob in einer Praxis oder Krankenhausambulanz ein Arzt mit Verdachtsfällen umgeht.“ Das staatliche Robert-Koch-Institut empfiehlt daher Gesunden nicht, sich vorbeugend mit Atemschutzmasken ausrüsten.
Versorgungslage bei Quarantäne
Doch was soll man tun, wenn man sich tatsächlich auf eine Quarantänesituation vorbereiten muss? Immerhin sollen Reisende aus Risikogebieten aktuell bis zu 14 Tage lang in häuslicher Quarantäne bleiben, genauso wie Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten.
Auch hier besteht kein Grund zur Panik: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) bekommen Personen in Quarantäne durch engen Kontakt mit den Gesundheitsämtern verschiedene Verhaltensempfehlungen, während ihr Gesundheitsstand beobachtet wird. Bei der Versorgung können laut RKI Angehörige die Kontaktperson im Alltag durch Einkäufe unterstützen.
Versorgung wird auch in Quarantäne sichergestellt
Zudem helfen Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Malteser im Ernstfall bei der Lebensmittelversorgung, wie bereits im Kreis Heinsberg bei der Quarantäne von 1000 Verdachtsfällen geschehen. Darüber hinaus gibt es Lieferservices und Onlinebestellungen, die eine eigenständige Versorgung ermöglichen.
Notfallpläne für den Pandemiefall bestehen jedenfalls, auch in Bayern. Weitere Informationen stellen sowohl das RKI als auch die örtlichen Gesundheitsämter zur Verfügung, die dafür auch eigene Hotlines eingerichtet haben.