Das Coronavirus sorgt aktuell für Schlagzeilen: Während die Situation in Deutschland zurzeit unübersichtlich ist, scheint sich die Lage im Ausbruchsland China aktuell aber scheinbar zu verbessern: Seit einigen Tagen vermeldet die WHO in ihren täglichen Situation Reports sinkende neue Fallzahlen sowie weniger neue Todesfälle in China. Daraus lässt sich schließen, dass die Zahl der Neuansteckungen in China zurückgeht. Außerhalb der schwer betroffenen Provinz Hubei werden nur noch vereinzelte neue Fälle bestätigt. Mittlerweile stecken sich mehr Menschen in anderen Ländern als in China an, gleichzeitig soll etwa die Hälfte der chinesischen Erkrankten bereits wieder gesund sein.
Lage in China bereits unter Kontrolle?
Laut chinesischen Beobachtern hat das energische Durchgreifen der Behörden die Situation unter Kontrolle gebracht: „Dank den energischen Maßnahmen der chinesischen Regierung ist jetzt in China die Ausbreitung des Virus sichtbar eingedämmt worden. Laut der jüngsten Berichte ist in China – außer in der schwer betroffenen Region Hubei – schon langsam die Normalität zurückgekehrt. Viele Unternehmen stellen ihre Produktionskapazitäten rasch wieder her“, so Xiangwu Zhang, Vize-Direktor des Repräsentanzbüros der chinesischen Provinz Jiangsu in Deutschland.
Auswirkungen für die Weltwirtschaft noch ungewiss
Der chinesischen Produktion kommt eine bedeutende Rolle für die Weltwirtschaft zu. Wenn sie wieder normal anläuft, sind das eindeutig gute Signale für deutsche Unternehmen – und damit auch für den Mittelstand. Doch noch wäre jede Euphorie darüber verfrüht: Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), erklärte gegenüber der Passauer Neuen Presse, dass die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus noch „völlig ungewiss“ seien. Im Interview mit SPIEGEL und n-tv hatte Mittelstandspräsident Mario Ohoven in der vergangenen Woche auf die bereits sehr konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung auf kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland hingewiesen. So werde die Krise das Wachstum in Deutschland in diesem Jahr erheblich dämpfen. „Ich gehe davon aus, dass die Wirtschaft 2020 so gut wie nicht mehr wachsen wird“, erklärte Ohoven.