Mit den Beschlüssen der Bund-Länder-Runde vom 16. Februar besteht endlich auch für die Nachtgastronomie eine klare Perspektive. Ab dem 4. März dürfen Diskotheken, Clubs und Schankwirtschaften unter 2G-Plus-Bedingungen wieder öffnen – sofern die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder die beschlossenen Lockerungen auch tatsächlich umsetzt. Verschlechtert sich die Situation in den Kliniken nicht drastisch, sieht der angekündigte Stufenplan zudem vor, dass zum 20. März alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen entfallen.
Lockerungen in letzter Sekunde
Für Betreiber von Kneipen, Bars und Diskotheken sind dies sehr gute Nachrichten. Während Kulturbetriebe und Gastronomie unter Auflagen auch den Winter über öffnen durften, ist die Nachtgastronomie seit November 2021 durchgehend geschlossen. Diese Ungleichbehandlung der Branchen hat dazu geführt, dass die Nachtgastronomie besonders unter den Corona-Maßnahmen gelitten hat. Angesichts der pandemiebedingten, quasi zweijährigen Dauerschließung befinden sich viele Betreiber seit Monaten in akuter Existenznot. Die Lage ist dramatisch. Viele Clubs und Bars werden Corona nicht überstehen. Für die Übrigen dürften die Lockerungen gerade noch rechtzeitig kommen, um eine noch größere Pleitewelle zu verhindern.
Positive Aussichten für die kommenden Monate
Nun können die über 300 Diskotheken, 480 Bars und Kneipen und 100 Vergnügungslokale in Bayern mit den Planungen für den Frühling und Sommer beginnen. Im Gegensatz zu den Lockerungen im Herbst 2021 gibt es durch den beschlossenen Stufenplan dieses Mal auch einen angemessenen Vorlauf. Dieser ist auch zwingend nötig. Nachdem viele Betriebe ihr Personal entweder entlassen mussten oder sich Mitarbeiter während der Pandemie beruflich umorientiert haben, muss neues Personal eingestellt und eingelernt werden. Auch der Einkauf und die inhaltliche Planung von Veranstaltungen wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Viele Betreiber haben während der Pandemie gelernt, auf Sicht zu fahren. Wie sich die Corona-Pandemie das Jahr über entwickeln wird, ist noch nicht absehbar. Womöglich droht der Nachtgastronomie im kommenden Herbst und Winter neues Ungemach. Eine gewisse Unsicherheit wird die schwer gebeutelte Branche also auch im Jahr 2022 begleiten. Doch nun gibt es erst einmal einen Grund zum Feiern. Mit den Lockerungen endet für Bars, Kneipen und „Tanzlustbarkeiten“ [sic] wie Diskotheken und Clubs eine lange Phase des Stillstands.