Du hast ein wichtiges Vorstellungsgespräch vor dir und du bist auf alles vorbereitet, insbesondere auf Fangfragen. Du kannst dich lange vorbereiten und nächtelang nicht schlafen. Jedoch macht dies keinen Sinn, wenn du das Wichtigste nicht meisterst: die ersten 2 Sekunden Deines Eindrucks. Wie du dich in diesen 2 Sekunden vorstellst und ob du einen sehr starken Eindruck hinterlässt, ist sehr wichtig, denn davon hängt der Rest ab.
Willst Du auch wissen warum? Vor 15 Jahren haben Harvard-Wissenschaftler eine Studie durchgeführt und dessen Ergebnis zeigte, dass der erste Eindruck entscheidend für weiteren Erfolg ist. Die Aussage „der erste Eindruck zählt“ entspricht also doch der Wahrheit.
Die Studenten sollten sich 2-Sekunden-Clips ansehen, in denen ihre Dozenten unterrichteten. Das Endergebnis zeigte, dass die Dozenten, die dem Clip nach niedrig eingestuft wurden, auch schlecht von den Studenten bewertet wurden. Anderseits haben die Dozenten mit einem höheren Ranking des Clips auch eine bessere Bewertung von den Studenten bekommen.
Jeder Dozent wurde gleich bewertet: egal ob es sich um einen 2-Sekunden-Clip handelt oder um hunderte Stunden des Unterrichts. Und das beste ist, die Clips wurden stumm geschaltet. Nur die Körpersprache wurde bewertet!
Verhalten namens „thin-slicing“
Beim sogenannten „thin-slicing“ handelt es sich um schnelles Urteilen. Die Forscher Ambady und Rosenthal meinen, dass wir Menschen schnell beurteilen – quasi in dünne Scheiben schneiden – und selten diese Meinung ändern. Dieses Verhalten ist nicht nur wichtig beim Unterrichten, sondern auch in Beziehungen, Elternsein und beim Ansehen von Social Media Profilen.
Man sollte also versuchen, den ersten Eindruck zu meistern und dies als Vorteil zu nutzen. Es geht nicht darum, die ganze Energie und Fleiß im ganzen Vortrag zu geben, sondern die ersten 2 Sekunden zu nutzen, um die Menge für sich zu gewinnen.
Wie meistert man den 2-Sekunden-Eindruck?
Als erstes: es ist wichtig, WIE Du den Raum betrittst!
Wir denken uns oft, dass wir den ersten Eindruck hinterlassen, wenn wir mit dem Sprechen anfangen. Und aus diesem Grund geben wir uns viel Mühe bei Einleitungen und Eröffnungszeilen. Doch es zählt nicht nur die große Einleitung mit vielen cleveren Worten, sondern wie Dich jemand zum ersten Mal sieht! Wie du auf der Bühne den ersten Eindruck hinterlässt, ist genauso wichtig, wie deine Eröffnungszeile!
Betrete den Raum mit Sicherheit und einem Lächeln, ohne dir zu große Gedanken zu machen, ob das Mikrophon an ist, die Präsentation bereit oder Ähnliches. Warte nicht auf die Menschen, falls sie in den Raum kommen müssen. Setze dich vorne hin und begrüße alle beim Eintritt.
Als zweites: meistere deinen Content!
Die besten Dozenten sind selbstsicher über ihr Material und glücklich, es dir zu zeigen. Du solltest das gleiche in den ersten 2 Sekunden machen: bereite eine gute Eröffnungszeile vor, Worte zählen hier. Du weißt, wovon du redest, und kannst dich auf das Ergebnis des Vortrages konzentrieren. Zeige Begeisterung und Leidenschaft, denn das ist ausschlaggebend.
Nach den 2 Sekunden, versuche mit jedem Augenkontakt zu machen. So fühlt man sich, als ob man direkt zu dieser Person spricht. Danach kann man sich entspannen. Das Publikum hat dich „in dünne Scheiben geschnitten“ und die Scheiben beinhalten nur das Beste. Jetzt sorge dich darum, den ersten Eindruck auch zu bestätigen!