Zu den wichtigsten Faktoren eines Unternehmens gehören seine Angestellten. Damit der Erfolg einer Firma nachhaltig gewährleistet werden kann, ist die Zufriedenheit ihrer Angestellten ein bedeutender Aspekt. Die wirtschaftliche Stärke Deutschlands spiegelt sich in der Arbeitnehmerzufriedenheit wider – durchschnittlich sind 91 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland zufrieden.
Publikation der vbw zur Arbeitnehmerzufriedenheit
Das zeigt eine Publikation der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Hierbei wurden einige Studien zur Messung der Zufriedenheit analysiert und bewertet. Gemessen wurde anhand von folgenden Merkmalen: Arbeitsplatzumfeld, Lohn, Karrierechancen, Einflussmöglichkeiten am Arbeitsplatz, Arbeitszeiten und Arbeitsbelastung, sowie das Verhalten der Führungskräfte.
Was von den Beschäftigten als besonders wichtig empfunden wird, ist die Möglichkeit Einfluss zu nehmen. „Je mehr Einflussmöglichkeiten die Arbeitnehmer auf die Bereiche Zielvereinbarung, Wahl der Teamkollegen, Verwirklichung eigener Ideen, wichtige Entscheidungen und Arbeitsorganisation haben, desto zufriedener sind sie“, ist eine Folgerung der Publikation.
Das Verhalten der Führungskräfte gegenüber den Arbeitnehmern spielt daneben eine ebenso große Rolle. Diejenigen Beschäftigten, die sich vom Vorgesetzten wertgeschätzt fühlen, sind zu 96 Prozent zufrieden mir ihrer Arbeit. Trifft das Gegenteil zu, sind es 15 Prozentpunkte weniger. Die Bedeutung der anderen Punkte beeinflussen die Arbeitnehmerzufriedenheit zwar, jedoch nicht in diesem Umfang.
Bayern knapp über dem Durchschnitt
Betrachtet man Bayern im Einzelnen, ist hier die Arbeitnehmerzufriedenheit noch ein wenig höher. „Diese Ergebnisse sind sehr erfreulich und ein guter Indikator für die hohe Qualität der Arbeit in Deutschland und Bayern“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Außerdem sichern sie die zukünftige Leistungsqualität Bayerns.
Betrachtet man den ganzen Euro-Raum, leben die zufriedensten Arbeitnehmer in Österreich, den Niederlanden, Estland und Finnland. Auffallend ist, dass vor allem osteuropäische Staaten deutlich aufholen konnten. Zu Beginn der EU-Beitritte waren diese Länder auf noch keinem sonderlich hohen Niveau. Somit steigt im Ganzen die Qualität der Arbeit in Europa.
Standard halten und erhöhen
Damit die Arbeitnehmerzufriedenheit oben bleibt oder sogar ansteigt, ist es weiterhin notwendig auf die Beschäftigten einzugehen. Eine Forderung Brossardts: „Die Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal zehn Stunden ist nicht mehr zeitgemäß. Wir brauchen eine flexiblere Verteilung der Arbeitszeit“. Der Wunsch nach einer Flexibilisierung der Arbeitszeit steht schon länger im Raum. Ob dies tatsächlich umgesetzt wird und die Arbeitnehmerzufriedenheit dadurch weiterhin garantiert werden kann, bleibt eine Frage der Zukunft.