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Deutschland wird bei Industrie 4.0-Patenten überholt

Deutschland fällt bei Innovationen in die Technologien der Zukunft zurück. Dies geht aus einer vor Kurzem veröffentlichten Studie des Europäischen Patentamts hervor. Zwischen 2010 und 2018 wuchs demnach die Zahl der weltweiten Patentanmeldungen in Technologien, die sich auf vernetzte intelligente Objekte beziehen und das Internet der Dinge, Big Data, 5G und Künstliche Intelligenz (KI) umfassen, mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von rund 20 Prozent. In Deutschland betrug das durchschnittliche Wachstum an Patenten in diesem Bereich aber nur 14, 9 Prozent und damit deutlich weniger als in den USA, China und Südkorea.

International wachsen Industrie 4.0-Patente stark  

Laut der Studie nimmt die technische Entwicklung zur vierten industriellen Revolution an Geschwindigkeit weltweit zu, vor allem in Innovations-Clustern in den USA, China und Südkorea. In Japan und Europa hingegen sind die Wachstumsraten von Patentanmeldungen in diesem Bereich geringer. Zwar meldet Deutschland nach wie vor mehr Patente in diesem Feld an, als jedes andere europäische Land, im internationalen Vergleich fällt die Bundesrepublik dadurch aber zurück.

Von den fast 40.000 im Jahr 2018 angemeldeten internationalen Patentfamilien aus dem Bereich der Industrie 4.0 stammten 2051 aus Deutschland. Das sind zwar 29 Prozent der europäischen Patentanmeldungen in diesem Feld – und damit deutlich mehr als aus Frankreich (12,5 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (14,3 Prozent) – doch weltweit reicht es nur für den fünften Platz hinter den USA mit 11.927, Japan (6679), China (6307) und Südkorea mit 4370. Und alle drei großen europäischen Länder liegen unter der weltweiten Wachstumsrate, was Industrie 4.0 Patente angeht. Im Gegensatz dazu zeigten Schweden (plus 22,6 Prozent) und die Schweiz (plus 19,6 Prozent) das schnellste Wachstum in Europa, mit denen sie dem weltweiten Durchschnitt entsprachen bzw. diesen sogar übertrafen. Die Studie nennt insbesondere Schweden, die Niederlande, Finnland und die Schweiz als maßgebliche Treiber der Industrie-4.0-Innovationen in Europa.

Patentstärkstes deutsches Unternehmen zurückgefallen

Diese Entwicklung zeigt sich auch, wenn man das in diesem Technologiebereich patentstärkste deutsche Unternehmen betrachtet. Bei den Anmeldungen zwischen 2000 und 2009 lag Siemens mit einem Anteil von 1,8 Prozent am Patentaufkommen weltweit noch auf Rang vier. Bei den Anmeldungen zwischen 2010 und 2018 reichte es nur noch für den 18. Platz und 0,8 Prozent des Aufkommens – obwohl auch beim Münchner Konzern die Zahl der angemeldeten Patentfamilien deutlich gestiegen ist.

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