Seit Menschen begannen, Waren auszutauschen, suchten sie eine Möglichkeit den Wert eines Produktes zu bestimmen. So wundert es nicht, dass schon zeitig in der Menschheitsgeschichte Zahlungsmittel erfunden wurden.
Vom Naturgeld zum Notenbankgeld
Anfangs dienten nützliche und wertvolle Gegenstände als Zahlungsmittel. Lebensmittel und Nutztiere gehörten ebenso dazu wie Schmuck. Das erste weitverbreitete „Geld“ waren Kaurischneckenhäuser. Zuerst verwendeten sie die Menschen auf den Malediven, von wo sie sich über weite Teile Asiens, Afrikas und der Südsee ausbreiteten. In China verbreitete sich das Geld ab 1500 v. Chr. und war zeitweise sogar Leitwährung. Kaurigeld war bis in das 19. Jahrhundert hinein als Zahlungsmittel bekannt.
In Kleinasien und Europa setzte sich diese Währung nie durch. Im siebten Jahrhundert vor Christus begann dort die Ablösung von Naturgeld durch Münzen, die ersten Münzen kamen aus Lykien in Kleinasien. Zunächst handelte es sich um Brocken aus einer Gold-Silber-Legierung. Um 600 v. Chr. gab es erste Prägungen und 50 Jahre später schufen die Griechen erste Silbermünzen.
In der Spätantike nahm die Verbreitung von Münzen wieder ab und der Handel erfolgte wieder häufig auf Tauschbasis. Erst im 12. Jahrhundert kam in Italien wieder Münzgeld auf. Während es im antiken Römischen Reich einheitliche Münzen gab, prägte nun allerdings jedes Fürstentum ein eigenes Zahlungsmittel.
Papiergeld wurde ursprünglich als Ersatz für Münzgeld geschaffen. Die Chinesen setzten es im 11. Jahrhundert ein, um den Mangel an Münzen zu kompensieren. In Europa tauchte Papiergeld erstmals 1483 in Spanien auf. Auch in diesem Fall sollte es den Mangel an Münzgeld kompensieren. Die ersten Banknoten als Währung gab die Amsterdamer Wechselbank heraus, die bereits auf eine ausreichende Währungsreserve achtete.
Gesetzliche Zahlungsmittel
52 Jahre später gab die Stockholms Bank die ersten offiziellen Banknoten heraus. Allerdings druckte sie zu viele Scheine und ging 1668 in Konkurs. Aus ihr ging die Schwedische Nationalbank hervor, die heute die älteste noch existierende Zentralbank der Welt ist. 1694 folgte die Bank of England, die Banknoten erstmals als breit akzeptiertes Geld etablierte. 1833 wurden die Banknoten in Großbritannien gesetzliches Zahlungsmittel.
Besonders im 20. Jahrhundert nutzten Staaten die Möglichkeit, Papiergeld zu drucken, um Schulden zu begleichen. Mit dem Schaffen von immer mehr Geld, ohne dass das Angebot an Waren und Dienstleistungen stieg, entstand nicht nur in Deutschland eine Hyperinflation. Mit der Währungsreform zur Rentenmark endete damals die Inflation in Deutschland, aber die Bevölkerung war komplett verarmt. Die Folge war das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.
Banknoten überlebten die Krise
Banknoten sind bis heute gesetzliche Zahlungsmittel. Sie müssen im Handel akzeptiert werden. Über die Stabilität des Geldes wachen die Zentralbanken. Im allgemeinen Zahlungsverkehr wird Bargeld, zu dem auch Münzen gehören, allerdings immer mehr abgelöst. Viele Zahlungen erfolgen heute im Giroverfahren per Überweisung. Außerdem gibt es zahlreiche elektronische Zahlungssysteme wie Paypal. In den Geschäften helfen Bank- und Kreditkarten beim bargeldlosen Bezahlen. Auch das Smartphone wird inzwischen zum Zahlungsmittel.
Viele Menschen sehen den Rückzug von Bargeld mit Wehmut, manche auch mit Sorge. Bargeld erzählt viel über die Kultur der Region, in der es Zahlungsmittel ist. Viele Menschen spüren Unbehagen, weil elektronische Zahlungsflüsse leicht nachvollziehbar sind. Das Zahlen mit Bargeld ist da eher anonym. Wahrscheinlich wirken deshalb Kryptos so interessant. Es gibt aber auch Befürworter elektronischen Zahlungsverkehrs, die sich manchmal darüber freuen, dass es noch das Bargeld gibt. Wenn die Kreditkarte verloren ging oder sie zu Hause vergessen wurde, gibt es heute einige Möglichkeiten, trotzdem an Bargeld zu kommen. Immer mehr Banken bieten das Geldabheben ohne Karte an und sorgen so dafür, dass der Shopping-Ausflug erfolgreich endet.