Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hat sich in Brüssel mit der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, Neelie Kroes, über die Herausforderungen der Digitalisierung ausgetauscht. „Ebenso wie Frau Kroes bin ich der festen Überzeugung, dass die Digitalisierung der Schlüssel für wettbewerbsfähige Unternehmen, Arbeitsplätze und Wohlstand in Bayern und in ganz Europa ist“, erklärte Zeil.
Zeil hatte Kroes sein Konzept ‚Digital Bavaria – Strategie für die digitale Zukunft Bayerns‘ vorgestellt, das einen wichtigen Kern seiner wirtschaftspolitischen Agenda in der kommenden Legislaturperiode darstellt. Dabei hätten sich deutliche Parallelen zwischen dem bayerischen Konzept und der Digitalen Agenda der EU gezeigt. „Wir können die Chancen der Digitalisierung der Wirtschaft am besten nutzen, wenn wir ‚Digital Bavaria‘ mit der Digitalisierungsstrategie der EU weiter vernetzen“, betonte der Wirtschaftsminister. Ein erster wichtiger Schritt sei bereits beim Thema Breitband, dem Rückgrat der Digitalisierung, erfolgt: „In enger Abstimmung und Übereinkunft mit der EU-Kommission haben wir im letzten Herbst alle beihilfenrechtlichen Fragen geklärt. Mit unserem neuen bayerischen Breitbandförderprogramm treiben wir nun die für das digitale Zeitalter notwendigen Hochgeschwindigkeitsnetze voran“, führte Zeil aus.
Ein weiteres vordringliches Ziel stellt die Internationalisierung dar. Um diesen Anspruch zu unterstreichen, war Zeil heute Gastgeber einer internationalen Konferenz zu den Chancen und Geschäftsmöglichkeiten, die der Umgang mit großen Datenmengen, sogenannten ‚big datas‘, bietet. ‚Big data‘ ist ein entscheidendes Themenfeld in der Digitalisierung der Wirtschaft. Diese Veranstaltung mit fast 300 Teilnehmern fand in der Vertretung des Freistaats Bayern bei der Europäischen Union in Brüssel statt. Unter den Gastrednern waren Vizepräsidentin Neelie Kroes und auch die Bildungskommissarin Androulla Vassiliou. „Bayern muss für die globale digitale Wirtschaft als Standort international sichtbarer werden; daher wollen wir die weltweite Zusammenarbeit stärken und den Kontakt zur EU-Kommission weiter ausbauen“, betonte Zeil.
Das Konzept ‚Digital Bavaria – Strategie für die wirtschaftliche Zukunft Bayerns‘ soll den Freistaat europaweit bis 2020 zum führenden digitalen Wirtschaftsstandort machen. Es identifiziert sieben Handlungsfelder und formuliert zwölf Leuchtturmprojekte, die Aspekte der IT-Sicherheit, vernetzte Mobilität und automobilübergreifende Kommunikation umfassen. Hinzu kommen die Digitalisierung von Produktion und Entwicklung, Embedded Systems, Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie die digitale Gesundheitswirtschaft. Zudem sind Maßnahmen zur Verbreitung digitaler Technologien in Handel, Tourismus und Handwerk sowie die Förderung von Unternehmensgründungen und gezielten Ansiedlungen in der Digitalwirtschaft vorgesehen. Für diese Vorhaben will Bayerns Wirtschaftsminister Zeil in den nächsten fünf Jahren 250 Millionen Euro bereitstellen. Zusammen mit dem Breitband-Förderprogramm sollen sogar 1,5 Milliarden Euro an Investitionen mobilisiert werden.
(Quelle: Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,Verkehr und Technologie)