Zur Anhebung der EEG-Umlage auf 6,24 Cent, erklärt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW):
„Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Dieses Rückgrat droht unter der Last der steigenden Energiepreise zu brechen. Ich fordere die Politik angesichts der dramatischen Kostensteigerung auf, das EEG zu reformieren. Der BVMW setzt sich seit langem für ein dezentrales und nachhaltiges Strommarktdesign ein. Das Ziel ist eine verbrauchernahe Stromerzeugung, das reduziert den Netzausbau und stärkt die regionale Wertschöpfung. Kurzfristig brauchen wir eine spürbare Entlastung für Mittelstand und Bürger. Der staatliche Anteil von über 50 Prozent am Strompreis muss sofort gesenkt werden. Hier nehme ich die neue Bundesregierung in die Pflicht. Deutschlands Position als Exportnation darf nicht durch horrende Energiepreise gefährdet werden. Die Wettbewerbsfähigkeit muss sowohl im europäischen, als auch im internationalen Vergleich erhalten bleiben.“
Info: Im Jahr 2010 betrug die EEG-Umlage nur 2 Cent je Kilowattstunde. Für die deutliche Erhöhung ist nach Experteneinschätzung nicht der Ausbau Erneuerbarer Energien, sondern die derzeitige Ausgestaltung des EEG verantwortlich. Denn die Börsenstrompreise sind in Deutschland niedriger als in vielen anderen europäischen Staaten, doch die Preise für Industriekunden liegen gut 30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
(Quelle: Eurostat: Industriestrompreise bei einem Verbrauch von 2.000-20.000 MWh)