Nach Ansicht des Verbands Liberaler Mittelstand ist die Forderung nach einer Familienstartzeit mit zwei Wochen Sonderurlaub auf Kosten des Mittelstandes eine weitere Belastung für die Unternehmen in Deutschland. Die Finanzierung soll über die U2 Umlage erfolgen, was bedeute, dass die Arbeitgeber erneut zur Kasse gebeten werden. Die Umlage U2 ist eine Pflichtabgabe aller Arbeitgeber – unabhängig von der Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Arbeitgeber zahlt die Umlage als Anteil am Bruttoarbeitslohn der Arbeitnehmer.
Generalsekretärin des Liberalen Mittelstand e.V. Sarah Zickler: „Insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe stellen diese zusätzlichen Ausgaben eine gewaltige Belastung dar. Denn nicht nur müssen sie den Angestellten für diese Wochen entlohnen, sondern auch für eine Vertretung sorgen. Das kann rasch zu Engpässen führen und die Produktivität des Unternehmens beeinträchtigen.“
Eine Unternehmensgründung und -führung werde immer unattraktiver und Unternehmen wanderten aufgrund der Nachteile ins Ausland ab, so Zickler Das schade der Wirtschaft und führe zu einem weiteren Schrumpfen der Wirtschaft.
Sarah Zickler: „Das ist nicht hinnehmbar! Es ist an der Zeit, dass der Staat endlich sein Versprechen einlöst und unsere Unternehmen unterstützt. Was ist mit dem beschlossenen Arbeitgeber Moratorium welches Unternehmen vor zusätzlichen Belastungen durch neue Gesetzte schützen soll? Stattdessen soll nun erneut eine Maßnahme beschlossen werden, welche immer mehr Belastungen für Unternehmen mit sich bringt, was besonders den Mittelstand trifft.“
Die Wirtschaft brauche wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, damit sie weiterhin Wachstumspotential habe und nicht weiter schrumpft. Andere Länder böten Unternehmen attraktive Bedingungen: Steuersatzsenkung, unkomplizierte Bürokratie, Investitionsförderung. Diese Anreize fehlten aber in Deutschland.
Zickler betont, dass es selbstverständlich essenziell sei, Arbeitnehmer bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen, jedoch müsse berücksichtigt werden, dass diese zusätzlichen Belastungen für Firmen nicht immer mühelos zu bewältigen sind.