Bei der Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist in der Wirtschaft noch viel Luft nach oben, so das Fazit des vierten Frauenkongresses der IHK für München und Oberbayern. „Frauen brauchen bessere Rahmenbedingungen: eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Einsatz der Väter für die Familien, bessere strukturelle Aufstiegschancen für Frauen in Unternehmen“, forderte Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Arbeitskreises „Frauen in der Wirtschaft“. Obermeier-Osl verwies auf erste Erfolge, die Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft zu erhöhen. So sind ein Drittel der Mitglieder der IHK-Vollversammlung seit der IHK-Wahl in diesem Frühjahr weiblich, der Frauenanteil im höchsten IHK-Organ hat sich damit fast verdreifacht.
Absage an die Frauenquote
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sprach den knapp 300 teilnehmenden Frauen aus der Wirtschaft Mut zu: „Räumen Sie Ihre Selbstzweifel zur Seite und packen Sie an!“ Aigner sprach sich gegen eine Frauenquote aus. Bürokratische Maßnahmen, auch bei der Entgeltgleichheit, seien der falsche Weg. Die Wirtschaftsministerin forderte dagegen mehr Flexibilität bei den Arbeitszeitregelungen, damit Eltern ihren Kindern besser gerecht werden können und sich weniger an starre Präsenzzeiten halten müssen. Die gelernte Elektrotechnikerin sprach sich auch für mehr Frauen in den naturwissenschaftlichen Fächern aus.