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Geplante Euro-7-Vorgaben: Kritik aus Wirtschaft und Politik

Vor Kurzem wurden die Ergebnisse einer neuen Studie zu den geplanten Euro-7-Abgasnormen der EU veröffentlicht. Die Untersuchung im Auftrag der EU-Kommission, auf deren Basis die Grenzwerte einer neuen Euro-7-Abgasnorm festgelegt werden sollen, legt den Entscheidern in der Kommission deutlich strengere Regeln als nach der Abgasnorm Euro-6 nahe. Bereits ab dem Jahr 2025 sollen die Abgasgrenzwerte durch die in der Studie vorgeschlagenen Euro-7-Vorgaben drastisch verschärft werden. Dies zieht heftige Kritik aus der mittelständischen Wirtschaft, Politik und Industrie auf sich.

Kritik aus Mittelstand & Großindustrie

Zunächst meldete sich der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), der mittelständische Werkstätten und Automobilhändler vertritt, zu Wort: „Das ist der falsche Weg. Fahrzeuge mit klimaneutral betriebenen Verbrennungsmotoren müssen auch aus Kundensicht eine Zukunft haben“, so ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.

Die vorgeschlagenen Vorgaben kämen einem faktischen Verbot für Verbrennungsmotoren gleich, sagt auch der Branchenverband VDA, der für die Automobilhersteller spricht. Die Kommission würde dadurch vorschreiben, dass künftig ein Fahrzeug in jeder Fahrsituation quasi emissionsfrei bleiben muss. Dies sei technisch unmöglich, so die Chefin des Branchenverbands VDA, Hildegard Müller. Ein Aus des Verbrennungsmotors würde nicht nur große Automobilbauer, Händler und Werkstätten treffen, sondern auch zahlreiche Mittelständler aus der Zulieferindustrie, die gerade in Bayern stark vertreten ist.

Wirtschaftsminister kritisiert Euro-7-Pläne

Rückendeckung bekommt die Automobilwirtschaft aus der Politik. So kritisiert FDP-Chef Christian Linder: „Der Europäischen Kommission fällt nichts Besseres ein, als sich von ihren Beratern die Blaupause für eine Verschärfung der bereits heute schon sehr hohen Umweltanforderungen an Pkws vorlegen zu lassen. Die Vorschläge für Euro 7 sind das Verbrennerverbot durch die Hintertür. Hunderttausende Jobs in der europäischen Automobilindustrie stehen auf dem Spiel.“

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lehnt die veröffentlichten Vorschläge ebenfalls ab: „Die Vorgaben dieser EU-7-Norm sind übertrieben. Damit belastet man die heimische Autoindustrie massiv. Es ist schädlich, jetzt mitten in der Corona-Wirtschaftskrise die Verunsicherung noch weiter hochzutreiben. Moderne Verbrenner werden noch lange sowohl im heimischen Markt als auch weltweit auf große Nachfrage und Bedarf stoßen. Hier muss Vernunft mehr gelten als Ideologie.“

Verschärfungen bei Grenzwerten und Testverfahren

Nach den Vorschlägen der EU-Studie sollen Neuwagen künftig nur noch 30 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstoßen dürfen. Ein Schwellenwert, der deutlich unter den Grenzwerten der letzten Euro-6-Normen von 60 Milligramm für Benziner und 80 Milligramm für Diesel liegt. Die Abgastests sollen zudem deutlich verschärft werden und extreme Fahrbedingungen, beispielsweise in bis zu 2000 Metern Höhe oder bei Extremtemperaturen besser abbilden. Die Toleranzwerte der Tests von 25 bis 30 Milligramm NOx/km sollen zudem wegfallen. Damit müssten zukünftig zugelassene Kraftfahrzeuge fast emissionsfrei sein, um die Vorgaben zu erfüllen, meinen Branchenexperten.

Noch ist nicht klar, inwieweit die Vorgaben aus der Studie tatsächlich in die Euro-7-Normen ab 2025 einfließen. Die veröffentlichten Informationen machen aber klar, in welche Richtung die zukünftige Emissionspolitik der EU gehen könnte.

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