Das ifo Institut München verkündet vermeintlich gute Nachrichten: Der Geschäftsklimaindex für Januar 2025 verzeichnet einen Anstieg auf 85,1 Punkte – ein Plus von 0,4 im Vergleich zum Dezember letzten Jahres. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Stimmung vieler deutscher Wirtschaftsunternehmen verhalten.
Negative Erwartungshaltung bei steigendem Index
Besonders im verarbeitenden Gewerbe bleibt die Unsicherheit groß. Bereits im Dezember 2024 verzeichnete die Branche ein negatives Geschäftsklima mit sinkender Konjunktur. Es herrschte allgemeine Unruhe aufgrund abnehmender Umsätze und niedriger Neuaufträge. Im Januar 2025 stieg zwar der Umsatz, nicht jedoch die Auftragszahlen, und die eigentliche Produktionsauslastung stagnierte weiterhin bei 76,5 Prozent – erheblich unter dem angesetzten Durchschnittswert.
Unterschiedliche Erwartungshaltungen zeigten sich im Handelssektor: Während Großkonzerne optimistischer auf den Monat Januar zurückblicken, spürt der Einzelhandel die angespannte Wirtschaftslage und setzt den Abwärtstrend aus Dezember 2024 fort. Auch im Baugewerbe trübte sich die Erwartungshaltung im Vergleich zum Vormonat.
Deutlich positiver blickt der Dienstleistungssektor auf das Geschäftsklima und die Unternehmensaussichten: Während die Betriebsstimmung im Dezember um knapp zwei Punkte weiter ins Minus rutschte, stieg sie sich im Januar um fast 3,5 und übertraf damit zusätzlich den Novemberwert von 2024. Besonders im IT-Sektor hellte sich die Stimmung auf.
Geschäftsklimaindex – der Überblick
Der leichte Anstieg des ifo Geschäftsklimaindex im Januar 2025 signalisiert eine Stabilisierung der unternehmerischen Stimmung, doch der Pessimismus hält in fast allen Branchen weiter an. Die deutsche Wirtschaft steht weiterhin vor großen Herausforderungen.
Mit rund 9.000 monatlichen Beurteilungen von Unternehmen aus den Bereichen Bau, Verarbeitung, Dienstleistung und Handel erstellt der ifo-Geschäftsklimaindex ein Stimmungsbild der aktuellen Geschäftslage und Erwartungshaltung für die kommenden sechs Monate. Dazu stehen den deutschen Betrieben zur aktuellen Lagebewertung die Kriterien „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ sowie für die Erwartungen „günstiger“, „gleichbleibend“ oder „ungünstiger“ zur Verfügung.