Im Corona-Jahr 2020 hat die Bundesregierung deutsche Unternehmen bisher mit über 70 Milliarden Euro an direkten Hilfsgeldern unterstützt. Die große Mehrheit dieser Zahlungen (etwa 46 Milliarden Euro) floss als KfW-Kredite. Insgesamt sind die Corona-Hilfen für gewerbliche und freiberufliche Unternehmen damit das größte Hilfspaket in der Geschichte der Bundesrepublik. Neben den KfW-Krediten und Rekapitalisierungen umfasst es Bürgschaften und Garantien sowie Zuschüsse wie die Sofort- und die Überbrückungshilfen.
Nach einer detaillierten und aktuellen Aufstellung des Bundeswirtschaftsministeriums setzen sich die bisher bewilligten Hilfen aus Krediten des KfW-Sonderprogramms (45,7 Milliarden Euro), Rekapitalisierungen im Rahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds für Unternehmen wie TUI und die Lufthansa (6,5 Milliarden Euro) sowie Bürgschaften (4,1 Milliarden Euro) zusammen.
Zahlungen von Zuschüssen nahmen im Jahresverlauf ab
Hinzu kommen Zuschüsse für kleine Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler: Dazu zählten bis Mai 2020 die Soforthilfen (13,7 Milliarden Euro), im Sommer das Überbrückungshilfeprogramm I (1,5 Milliarden Euro), sowie ab September das Überbrückungshilfeprogramm II (0,2 Milliarden Euro). Bisher wurden rund 58.000 Anträge im Volumen von mehr 1,1 Milliarden Euro auf die Überbrückungshilfe II gestellt, die Bewilligungen laufen seit Ende Oktober. Seit Ende November ist zudem die Antragstellung auf die Novemberhilfe möglich. Hier sind bisher etwa 151.000 Anträge mit einem Fördervolumen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro eingegangen, die Bewilligungen der Novemberhilfen betragen bisher rund 400 Millionen Euro. Damit geht aus der Aufstellung hervor, dass die Höhe der Zahlungen von Zuschüssen an kleine und mittlere Unternehmen im zweiten Halbjahr 2020 deutlich geringer ist, als noch zu Beginn der Pandemie.
Hilfsprogramm für kleine Mittelständler und Start-Ups verlängert
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium der Finanzen haben nun zusätzlich die KfW damit beauftragt, ein Finanzierungspaket für Start-ups und kleine Mittelständler in Höhe von zwei Milliarden Euro bis zum 30. Juni 2021 zu verlängern. Dank der Verlängerung sollen junge Unternehmen nun ein weiteres halbes Jahr Zusagen für Eigenkapital- und eigenkapitalähnliche Finanzierungen aus dem Maßnahmenpaket erhalten können.