Das Buch ist auch in den Zeiten des Internet 4.0 alles Andere als ein totes Medium, lediglich in seiner Form hat es in den letzten Jahren einen Wandel durchlaufen. Rund ein Viertel aller Deutschen liest laut einer Bitkom-Studie Bücher inzwischen digital, doch der Marktanteil der E-Books wird von einer anderen Buchvariante abgehängt: Dem Hörbuch. Mit rund einem Drittel aller Befragten genießen deutlich mehr Bundesbürger ihre Bücher über Kopfhörer – was macht das Hörbuch dabei so reizvoll?
Weg von Belletristik – hin zur Vielfalt
Hörbücher haben ihre Beliebtheit sicher dem einfachen und genussvollen Konsum zu verdanken. Leicht verdauliche Romane, Abenteuergeschichten, Mythen, all das bekommt in gesprochener Form einen lebhaften Charakter und eignet sich noch mehr als das aktive Lesen, um nach einem langen Arbeitstag auszuspannen.
Gerade auch Jugendbücher profitieren von der Übertragung ins Hörbuch, da Kinder und Jugendliche sich so auch unterwegs oder daheim sinnvoller als mit dem Handy oder der Konsole beschäftigen können.
Doch längst hat sich die Genrevielfalt des deutschen Buchmarktes auch bis in der Hörbuchsektor vorgearbeitet. Mit anspruchsvollen Biografien, Sachliteratur, Historien oder aber dem Besten aus Wirtschaft und Karriere haben deutsche Leser/Hörer so viel Auswahl wie nie zuvor.
Wer sich entsprechend auf der Autofahrt nach Hause oder in der Bahn lieber fortbildet und seine wirtschaftlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen möchte, kann sich etwa ganz bequem beim Zuhören fortbilden.
Bestseller wie Jack Nashers „Überzeugt“ oder „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Corey machen als Hörbuch ebenso viel Sinn wie als Nachschlagewerk für den Nachttisch. Und gerade auf der Suche nach einer Verbesserung der eigenen Karriere oder der Finanzlage, also bei eher trockener Lektüre, ergibt es natürlich Sinn, den wohligen Stimmen der deutschen Lesestimmen zu folgen.
Bestens repräsentiert: Die großen Namen im Hörbuchmarkt
Mit rund einem Drittel aller Deutschen ist die Zielgruppe für Hörbücher nicht nur groß, sondern auch stetig wachsend. Das war etwa zuletzt auf der Frankfurter Buchmesse gut erkennbar. Hier präsentierten alle großen Verlage im Oktober auch ihre Hörbuchneuheiten, darunter viel Neues für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Perlen wie der Jugendroman „Henry Smart“ oder der Bestseller „Babylon“ sind nur eine kleine Auswahl, mit der Verlagshäuser wie Argon, Oetinger oder der Audio Verlag versuchen, neue Hörer für sich zu erschließen.
Dass das im deutschsprachigen Raum so gut gelingt wie in kaum einem anderen Land in Europa liegt aber nicht nur an den literarischen Grundlagen und der tollen Infrastruktur, sondern auch an den geschulten Sprechern.
Ob dies klassische Bühnen- und Filmschauspieler wie Uve Teschner oder Tom Wlashiha (unter Anderem bekannt aus „Game of Thrones“) sind, oder klassische deutsche Synchronstimmen wie Andreas Fröhlich, David Nathan oder Simon Jäger. Es mangelt hierzulande beileibe nicht an geeigneten Stimmen, um in ferne Welten oder tiefes Fachwissen zu entführen.
Hörbücher sind einfach immer dabei, immer verfügbar und fordern vom Leser nur ein freies Ohr. Das macht sie in jeder Situation so zugänglich und komfortabel. Wie eine Stimme, die einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.