Die mittelständische Digitalbranche beeindruckt mit ihren Zahlen aus dem vergangenen Jahr. So konnte der Mittelstand in der IT-Wirtschaft 2016 seinen Umsatz um 8 Prozent auf 62 Milliarden Euro steigern. Damit wächst er – im Gegensatz zu den Großunternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten, die ein Minus von zwei Prozent verzeichneten – deutlich. Dies teilte der IT-Branchenverband Bitkom mit. Gleichzeitig legte die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im IT-Mittelstand (Betriebe mit 10 bis 499 Mitarbeitern) um rund 5 Prozent auf 413.733 zu.
Folglich sorgen in der IT-Wirtschaft zurzeit vor allem mittelständische Unternehmen für Wachstum und neue Arbeitsplätze. „Der IT-Mittelstand ist eine tragende Säule für Wachstum und ein Jobmotor“, sagt dazu Dirk Röhrborn, Präsidiumsmitglied des Bitkom in Berlin. „Die überdurchschnittlichen Wachstumszahlen im IT-Mittelstand unterstreichen die bedeutende Rolle, die mittelständische Unternehmen für die Bitkom-Branche und die deutsche Wirtschaft insgesamt spielen“, so Röhrborn weiter.
Dem Verband zufolge stehen mittelständische Unternehmen (zwischen 10 und 499 Mitarbeiter) in Deutschland für 33 Prozent des Umsatzes und 54 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Digitalwirtschaft.
IT-Mittelstand auch weiter zuversichtlich
Auch die Anzahl der Mittelstandsunternehmen in der IT-Branche ist um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, heißt es. Dieser Trend dürfte sich auch in den Folgejahren fortsetzen. So gehen 84 Prozent der Unternehmen Bitkom zufolge auch von weiter steigenden Umsätzen aus. 60 Prozent wollten zudem zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
Fachkräftemangel ein Problem
Doch der Fachkräftemangel bleibt auch für den IT-Mittelstand ein großes Problem. Deshalb fordert der Digitalverband nun Reformen, um dringend benötigte IT-Experten für die deutsche Wirtschaft zu gewinnen.
„Angesichts von aktuell 51.000 offenen Stellen für IT-Experten in der deutschen Wirtschaft haben es aber gerade auch mittelständische IT-Unternehmen zunehmend schwer, geeignetes Personal zu finden“, sagte Röhrborn. Das Digitale müsse deshalb dringend in die Schulen gebracht werden. Röhrborn forderte dafür etwa die Einführung eines Pflichtfachs Informatik ab der 5. Klasse und Englisch-Unterricht ab der 1. Klasse. Um den Fachkräftemangel zu beseitigen, müssten insgesamt mehr Jungen und vor allem Mädchen ermutigt werden, sich für die Informatik oder einen anderen technischen Beruf zu entscheiden.