In den letzten Jahren hat sich die Jobsuche immer mehr ins Internet verlagert, auch Social Media ist heute ein etabliertes Instrument für Stellensuche und Recruiting. Mit den großen berufsbezogenen Portalen wie Xing oder LinkedIn kann Twitter bisher nicht konkurrieren, trotzdem lassen sich mit guten Jobtweets spannende und individuelle Stellenangebote finden.
Dass Twitter für die Jobsuche zumindest hierzulande nur eine untergeordnete Rolle spielt, hat mehrere Gründe. Zum einen gehen die meisten Personaler ihr E-Recruiting bisher mit eher konservativen Mitteln an. Für 2015 liefert das Portal Statista.de einige aufschlussreiche Zahlen: Zwar schalten 92 Prozent der befragten Unternehmen ihre Stellenanzeigen auch im Internet, 87 Prozent der Firmen sind mit einer eigenen Karrierewebseite online. Alle anderen Recruiting-Formen sind dagegen weit abgeschlagen. Social Media nutzen die Unternehmen vor allem als Plattform für ihr eigenes Employer Branding – ihr bevorzugtes Medium dafür ist Xing.
Neue Jobsuchmaschine kombiniert klassische Jobsuche und Job-Tweets
Um die Jobsuche auf Twitter zu vereinfachen und komfortabler zu gestalten gibt es die Jobsuchmaschine zutun.
Auf der Plattform zutun.de werden sowohl Jobs aus den klassischen Jobbörsen, ergänzt um relevante Job-Tweets zu den jeweiligen Suchbegriffen, angezeigt. Mit einem Suchbegriff erhält der Nutzer so eine Vielzahl an Jobangeboten aus den unterschiedlichsten Quellen.
Twitter – ein professionelles Medium
Allerdings stellt sich hier zunächst einmal die Frage, wer Twitter eigentlich aktiv nutzt. Im privaten Bereich hat Twitter für die Mehrheit der Social Media Nutzer in Deutschland kaum Bedeutung. Private Nutzer kommen über die Präsenz als Follower von Stars und Prominenten in der Regel kaum hinaus – entsprechend marginal wird der Dienst von der breiten Masse wahrgenommen.
In der beruflichen Sphäre sieht es jedoch anders aus. Die Beschränkung auf 140 Zeichen pro Tweet hat sich hier als äußerst produktiv erwiesen. Vor allem für die Medien- und Werbebranche ist Twitter als schnelles, prägnantes Informations- und Kommunikationsmedium heute fast unschlagbar.
Jobsuche auf Twitter – fokussiert auf Medien- und Kreativberufe
Die Jobsuche und explizite Jobtweets sind hier ausdrücklich eingeschlossen. Mit den richtigen Hashtags – als ein sehr allgemeines Beispiel: #job – lassen sich auf der Plattform zahlreiche interessante und auch außergewöhnliche Stellenangebote finden, die in den etablierten Online-Stellenbörsen oft gar nicht erscheinen. Medienunternehmen, die Kreativbranche, E-Commerce Start-ups und andere „Nischenfirmen“ stellen ihre Stellenangebote heute zum Teil bevorzugt auf Twitter ein, wo sie ihre Zielgruppe – Young Professionals mit Online-Affinität, Kommunikationsfokus und Kreativität – sehr fokussiert erreichen.
Twitter Jobausschreibungen – oft mit einem Informationsvorsprung für Bewerber
Auch viele andere Firmen – vom Mittelständler bis zum Großkonzern – twittern ihre Stellenangebote. Der übliche Weg ist hier eine Stellenausschreibung auf der Unternehmenswebseite und ein Link dorthin auf Twitter. In den großen Jobportalen erscheinen solche Ausschreibungen in der Regel etwas später. Wer auf Twitter nach einer Stelle sucht, kann durch die Jobtweets also mit einem Informationsvorsprung gegenüber anderen Bewerbern rechnen.
Twitter – Möglichkeiten zur aktiven Selbstdarstellung
Vergessen wird im Hinblick auf Jobtweets zudem oft, dass es sich bei Twitter um eine interaktive Plattform handelt, die Bewerbern nicht nur die Möglichkeit bietet, auf eine Stellenausschreibung zu reagieren, sondern sich aktiv zu präsentieren. Wer nicht nur re-tweetet, sondern selbst spannende Inhalte online stellt, kann bald mit einer eigenen Follower-Gemeinde rechnen. Durch den professionellen Fokus der Plattform ist hierdurch auch ein schneller Einstieg in einen neuen Job oder berufliche Kooperationen möglich. Außerdem kann Twitter hervorragend als Sprungbrett zu anderen Webinhalten dienen – beispielsweise durch Links zum eigenen Blog oder Profilseiten auf Xing und LinkedIn.
Wie funktioniert die Jobsuche via Twitter?
Einmal abgesehen von einer aktiven Jobsuche über Hashtags sind spannende Tweets ein Muss,
um auf Twitter Aufmerksamkeit zu erregen und mit potentiellen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen. Dabei kommt es auf die richtige Mischung zwischen interessanten, zum Nachdenken anregenden und auch persönlich gefärbten Kurznachrichten an.
Ebenso relevant für die Stellensuche ist das persönliche Netzwerk, das durch die Kommunikation auf Twitter deutlich wird. Eine gute Vernetzung inner- und außerhalb der eigenen Branche zeugt davon, dass der Tweeter professionell agiert und offensichtlich über Reputation verfügt. Arbeitgeber sehen dies als einen ersten Anhaltspunkt, ob sich eine Kontaktaufnahme lohnt und möchten möglicherweise auch ihren eigenen Nutzen aus dem Netzwerk des potentiellen Mitarbeiters ziehen.
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