Die aktuelle IHK-Digitalisierungsumfrage 2024 des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zeigt: Der digitale Fortschritt bayerischer Unternehmen stagniert. Der Digitalisierungsindex bleibt mit einer Durchschnittsnote von 2,8 auf dem Vorjahresniveau – ein mittelmäßiges Ergebnis.
Bereits 2023 bewerteten Unternehmen in Bayern ihren Digitalisierungsstand mit der Note 2,8 – also „befriedigend“. Diese Einschätzung bleibt auch 2024 unverändert. Trotz jahrelanger Digitalisierungsinitiativen auf Bundesebene zeigt die IHK-Umfrage keine wesentlichen Veränderungen: Seit 2020 verharrt der Digitalisierungswert zwischen 2,9 und 2,8.
Somit gibt es in allen Wirtschaftssektoren Bayerns noch Potenzial, den digitalen Entwicklungsstand der Betriebe zu verbessern. Knapp 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben an zurückzubleiben. 6 Prozent bewerteten ihre Lage als „ungenügend“.
Branchenentwicklung im Vergleich
Der Digitalisierungsfortschritt variiert zwischen den befragten Wirtschaftssektoren. Besonders positiv entwickelte sich im vergangenen Jahr die Baubranche: Lag ihre Bewertung im Vorjahr noch bei 3,1, stieg sie 2024 auf 2,9 an. Dagegen verlor das Verkehrsgewerbe 0,2 Punkte und fiel auf eine Bewertungsnote von 3,3 zurück. Besonders in der Verwaltung verlief der Fortschritt schleppend: Hier wurde der digitale Entwicklungsstand mit „ausreichend“ (4,3) eingeschätzt. Der Informations- und Kommunikationssektor blieb dagegen Spitzenreiter, mit einer Bewertung von „gut“ (2,1).
Warum kommt die Digitalisierung nicht voran?
Die größte Herausforderung bei der Digitalisierung von Betriebsprozessen blieb mit 63 Prozent der „Zeitmangel“ in bayerischen Unternehmen, dicht gefolgt von den komplizierten Anpassungsvorgängen (58 Prozent) und dem finanziellen Aufwand (42 Prozent). 39 Prozent der Befragten sahen zudem Einwilligungsprobleme bei ihrer Belegschaft. Deutlich zeigte sich hier der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal, der die Umsetzung digitaler Anpassungsmaßnahmen erschwert.
Hintergrund der IHK-Digitalisierungsumfrage
Einmal pro Jahr ruft die IHK bayerische Unternehmen aus verschiedenen Branchen dazu auf, ihre digitale Entwicklung einzuschätzen. 2024 beteiligten sich 628 Betriebe. Die Gesamtnote ergibt sich aus den Bewertungen der unterschiedlichen Branchen – vom Industriesektor über das Verkehrsgewerbe bis zur Wirtschaft. Die Bewertungsskala reicht von 1 („sehr gut“) bis 6 („ungenügend“).