Zwei Verbände, ein Ziel: Gemeinsam arbeiten der Landesverband der Campingwirtschaft in Bayern (LCB) und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern weiterhin an der Stärkung der Leitökonomie Tourismus. Denn dessen Bedeutung ist für den gesamten Freistaat, Deutschlands Tourismusland Nummer 1, mittlerweile enorm: Bis in den letzten Winkel Bayerns hinein, auch in Regionen, aus denen sich andere Industrien und Dienstleister längstens zurückgezogen haben, stellt der Tourismus Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung. Sein Jahresumsatz beträgt über 31 Milliarden Euro, rund 560.000 Menschen verdienen in ihm ihr Einkommen.
Hotellerie und Gastronomie bilden das Rückgrat des Tourismus. Für rund 354 000 Beschäftigte bietet die Branche im Freistaat Arbeit, das entspricht über 7 Prozent aller Arbeitsplätze. Darüber hinaus befindet sich nahezu jeder zehnte bayerische Ausbildungsplatz in einem Hotel oder einem Gastronomiebetrieb.
„Wir sind gerne touristisches Vorbild“, so DEHOGA Bayern-Präsident Ulrich N. Brandl, „doch Erfolg verpflichtet auch: Es gilt jetzt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.“ „Ganz oben auf der Agenda steht hierbei die Stärkung des Tourismus durch ein eigenes Ministerium“, so Georg Spätling, Vorsitzender des Landesverbands der Campingwirtschaft in Bayern (LCB). „Angesichts der großen Bedeutung der Branche für die Gesamtwirtschaft und vor dem Hintergrund, dass es sich beim Tourismus um eine Querschnittsbranche handelt, deren Themen derzeit von einer Vielzahl an Ministerien betreut werden, sollten alle diesbezüglichen Kompetenzen in einem Haus gebündelt werden“, ergänzt Brandl.
Der DEHOGA Bayern-Präsident und der LCB-Vorsitzende sehen jedoch noch weitere Verbesserungsvorschläge: So würde eine Deckelung der Kosten beim Geldverkehr ebenso wie bei den Bürokratiekosten je Mitarbeiter die Zukunftssicherheit der Branche sichern. Letzteren Aspekt betreffend führen unzählige Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten, unter anderem auch aktuell in Zusammenhang mit der Einführung des Mindestlohns sowie der Allergenkennzeichnung, zu einer zunehmenden finanziellen Belastung der Betriebe. Ebenso würde sich eine weitere Ausweitung des Ferienkorridors doppelt positiv auswirken. Während auf der einen Seite die touristischen Anbieter eine längere Saison nutzen könnten, würde dies auf Seiten der Gäste zu einem größeren Angebot führen. Ferner sollte der begonnene Prozess einer flächendeckenden Breitbandversorgung Bayerns konsequent weiterverfolgt werden. „Zu Laptop und Lederhose gehört nämlich auch, dass das Laptop genutzt werden kann“, bringt es Ulrich N. Brandl auf den Punkt. Darüber hinaus sollte auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur forciert werden, „dies sowie eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs käme dabei der gesamten Bevölkerung zugute“, so Georg Spätling.
„Auch wenn Bayern erfolgreich seine Spitzenposition im Deutschlandtourismus verteidigt hat, heißt es die richtige Strategie wählen und zugleich weiterhin ordentlich Gas geben“, so Brandls Fazit.
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