Nur jedes vierte Unternehmen (25 %) in Deutschland mit zehn und mehr Beschäftigten verfügte nach Untersuchungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) im Jahr 2014 über einen sogenannten schnellen Internetanschluss. Darunter wird ein fester Breitbandanschluss mit einer vertraglich festgelegten Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) verstanden. Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts lag Deutschland damit im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld und geringfügig über dem Durchschnitt aller EU-28-Staaten (23 %). Den Spitzenplatz in der Europäischen Union belegte im Jahr 2014 Dänemark. Dort besaß bereits mehr als jedes zweite Unternehmen (53 %) schnelles Internet über einen festen Breitbandanschluss. Auch in den Nachbarländern Niederlande und Belgien (jeweils 43 %) sowie in Schweden (41 %) war schnelles Internet weit verbreitet. Kaum vorhanden war schnelles Internet bei Unternehmen in Zypern (5 %), Griechenland, Kroatien (jeweils 10 %) und Italien (12 %).
„Der Mittelstand sieht den Rückstand beim Breitbandnetz in Deutschland mit größter Sorge. Darunter leidet die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Die flächendeckende Anbindung mit schnellem Internet ist ein entscheidender Standortfaktor. Deshalb muss die Bundesregierung dem Ausbau des Breitbandnetzes Priorität einräumen.
Vor allem ländliche Gebiete hinken bei der digitalen Erschließung hinterher. Aber gerade dort findet sich oft der industrielle Mittelstand, unsere Hidden Champions, um die wir weltweit beneidet werden“, erklärte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständsiche Wirtschaft zu den aktuellen Zahlen.
„Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der Bundesregierung, einen flächendeckenden Breitbandausbau mit nicht weniger als 50 Mbit/s bis 2018 zu schaffen, zu kurz gegriffen. Damit erreicht Deutschland in der EU nur einen Platz im Mittelfeld. Hier ist die Bundesregierung gefordert. Sie muss sich insbesondere auch in den Gebieten, in denen private Investitionen unrentabel sind, viel stärker als bisher engagieren“, so der Mittelstandspräsident.