Mittelstand in Bayern
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Mittelstand beklagt Wirtschaftskrise und Bildungsnotstand

Wie geht’s Deutschland? Diese Frage stellte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) in einer Blitz-Umfrage im Dezember. Das Ergebnis: Mehr als 84 Prozent der mittelständischen Unternehmen sagen, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland in den letzten zwölf Monaten verschlechtert oder erheblich verschlechtert hat.

Rund 43 Prozent der befragten Mittelständler gaben außerdem an, dass sich die Lage des eigenen Unternehmens im letzten Jahr verschlechtert habe – und fast genauso viele rechnen für das Jahr 2024 mit einer Verschlechterung für das eigene Unternehmen.

„Die Wirtschaftskrise ist mit voller Wucht in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen“, sagte Christopher Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW. Es sei schon lange nicht mehr nur eine Delle in der Konjunktur, sondern eine substanzielle, hausgemachte Krise. Statt Wachstumsmotor sei Deutschland zum Schlusslicht in Europa geworden.

 

Ja zu Schuldenbremse und Neuwahlen

Die Mehrheit (76 Prozent) der befragten mittelständischen Unternehmer teilt die Meinung, grundsätzlich auch in schwierigen Zeiten an der Schuldenbremse weiterhin festhalten zu wollen. Davon spricht sich nur ein Teil (39 Prozent) für die Schuldenbremse in der jetzigen Form aus. 37 Prozent gaben an, dass sie sich eine reformierte Schuldenbremse oder ein Sondervermögen „Transformation“ vorstellen könnten.

Das Vertrauen in die derzeitigen Leistungsträger und Führungskräfte sinkt und immer weniger trauen der derzeitigen Bundesregierung, die Herausforderungen zu lösen. Deshalb halten viele Neuwahlen für erforderlich.

 

Bildungsnotstand ist Gefahr für Wirtschaft und Wohlstand

Eine weitere Gefahr für die deutsche Wirtschaft ist der Bildungsnotstand. Der Mittelstand beklagt hier einen Qualitätseinbruch bei Bewerbungen von Schulabgängern. Fast 70 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen gaben an, dass in diesem Jahr die Qualität der Bewerber, die gerade die Schule beendet haben, gesunken ist.

Mittelstandschef Christoph Ahlhaus betont: „Das Ergebnis der Umfrage ist erschreckend und zeigt, dass die Anstrengungen, die Schul- und Ausbildungsqualität in Deutschland zu steigern. Nicht ausreichend sind, zum einen dringend benötigten Qualitätsschub in der Bildung zu erreichen.“

Besonders in der Mathematik und Rechtschreibung haben sich die Grundkenntnisse verschlechtert. Die betriebliche Ausbildung wird dadurch erheblich erschwert oder ist ganz unmöglich. Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz, einer Initiative des BVMW für eine Qualitätswende in der Bildungspolitik, äußert sich hierzu: „Das deutsche Bildungssystem befindet sich im Notstandsmodus. Die Leistungen der Schüler nehmen ab, die Fachkräfteausbildung ist zunehmend veraltet, die Verbindung Wirtschaf und Schule ist schwierig und der Zustand der Bildungsinfrastruktur ist katastrophal“, so Wortmann.

Der Bildungsnotstand sei nicht nur eine Tragödie für jeden einzelnen Schüler, der um Bildungschancen gebracht wird, sondern auch eine massive Gefahr für Wirtschaft und Wohlstand in unserem Land, so Wortmann. Studien zeigen, dass die sinkende Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen in direktem Zusammenhang mit dem Ausbildungsniveau steht. Kurz: Wer weniger weiß und weniger kann, ist auch weniger in der Lage, Neues zu schaffen und innovative Lösungen für den Zukunftserfolg der deutschen Wirtschaft zu entwickeln.

 

 

 

 

 

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