Die Corona-Pandemie hat uns nach 17 Monaten noch immer voll im Griff. Darunter leidet auch die Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen. Dass dieser Zustand dauerhaft anhalten könnte, befürchten einige mittelständische Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels (Kreditanstalt für Wiederaufbau) – mit dem passenden Titel „No way back“.
Kein Weg zurück für ein Drittel der KMU
Dabei gibt es sowohl negative als auch positive Erwartungshaltungen. Besonders pessimistisch sind die Unternehmen, welche unter den Pandemie-bedingten Einschränkungen am stärksten betroffen waren. Knapp jeder sechste Befragte befürchtet nach der Krise einen anhaltenden Rückgang der Produktnachfrage. Darunter fällt besonders die Handel- und Dienstleistungsbranche sowie Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe. Eine weniger düstere Vorstellung haben immerhin 14 Prozent der KMU. Diese erwarten einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach einem Ende dieser Pandemie.
In der Analyse der KfW wird die Corona-Pandemie treffend als „Hyper-Katalysator“ für Veränderungen bezeichnet. Es ist nicht abzustreiten, wie sehr das Virus das Verhalten der Menschen verändert hat, anders als es „normale“ Krisen sonst tun. „Die Corona-Krise könnte als Katalysator für Veränderungen im Mittelstand in die Geschichte eingehen. Für einen Teil des Mittelstands wird das pandemiebedingt geänderte Konsumverhalten zu einem nachhaltigen Nachfrage-Rückgang führen“, so die KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.
Stichwort Transformation
Nach Einschätzung der KfW wird und muss der Einfluss der Pandemie den Wandel in den KMU beschleunigen. Die digitale Transformation ist bereits durch den Hyper-Katalysator deutlich vorangeschritten. Aber auch Veränderungen in Geschäftsmodellen, ein neues Angebot an Produkten und Dienstleistungen sowie die Anpassung an neue Vertriebskanäle kann den negativen Effekten der Pandemie entgegenwirken.
„Es gilt diesen teils schwierigen Transformationsprozess mit geeigneten Fördermaßnahmen und Qualifikationsangeboten für die Beschäftigten zu begleiten. Gelingt dies, dürfte der Mittelstand als Ganzes gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“, verdeutlicht Köhler-Geib. Das Vertrauen in die Resilienz der kleinen und mittleren Unternehmen ist groß und die Hoffnung, dass die stark betroffenen Unternehmen das Ruder herumreißen können, auch. Wie standhaft der deutsche Mittelstand ist, haben bereits die letzten Monate bewiesen.