Die Stadt München reagiert auf die hohen Corona-Zahlen. Nachdem nun über mehrere Tage die örtliche Sieben-Tage-Inzidenz von Corona-Fällen bei über 50 pro 100.000 Einwohner lag, sollen nun ab Donnerstag neue Beschränkungen greifen. So wird eine generelle Maskenpflicht – auch im Freien – in der Münchner Innenstadt rund um den Marienplatz kommen. In Gastronomie und im öffentlichen Raum sollen sich ab Donnerstag statt zehn nur noch fünf Menschen treffen dürfen. Die maximalen Teilnehmerzahlen für private Feiern werden auf 25 (indoor) und 50 (outdoor) Teilnehmer deutlich reduziert. Dies gab Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag bekannt.
Neue Beschränkungen zunächst für sieben Tage in Kraft
Vorerst sollen die neuen Regeln nur für sieben Tage gelten, falls die Zahlen weiterhin so hoch bleiben aber auch länger. Ab Donnerstag dürften sich in München dann sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum sowie in der Gastronomie nur noch fünf Menschen oder Angehörige zweier Haushalte treffen. An privaten Feiern dürfen laut Reiter in geschlossenen Räumen nur noch 25 Menschen teilnehmen, im Freien 50 Menschen. Für kulturelle oder Sport-Veranstaltungen gilt weiterhin die alte Begrenzung.
Generelle Maskenpflicht schadet Einzelhandel in Innenstädten
Darüber hinaus wird es nach Angaben des Oberbürgermeisters eine Maskenpflicht an bestimmten öffentlichen Plätzen geben: Auf dem Viktualienmarkt, dem Marienplatz und der Sendlinger Straße. Die Maskenpflicht gelte dann sowohl im Gehen und Stehen als auch im Sitzen. Dies bringt eine weitere Belastung für den Einzelhandels in der Münchner Innenstadt mit sich: Ende Juli lagen die Umsatzzahlen des Einzelhandels in Bayern nach Angaben des Handelsverbandes Bayern bereits um rund ein Drittel niedriger. „Die Leute haben Angst zu shoppen. Und es macht ihnen keinen Spaß mit Maske“, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbandes Bernd Ohlmann in München. Damals lag die Zahl der Kunden um 20 bis 30 Prozent niedriger, einige Geschäfte in bayerischen Innenstädten mussten schon schließen. Daher droht mit einer generellen Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen bei hohen Corona-Zahlen ein weiteres Verwaisen der Innenstädte.
Söder plant bayernweite Maßnahmen für Hotspots
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) brachte dennoch am Montag bayernweite Einschränkungen ins Gespräch. Er stehe dazu in engem Austausch mit Oberbürgermeister Reiter. Als mögliche Reaktion auf den Anstieg nannte er eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in Städten mit hohen Corona-Infektionszahlen, Alkoholverbote sowie weitere Beschränkungen für private Feiern. Das bayerische Kabinett will sich heute mit einer bayernweiten Verschärfung der Regeln für Corona-Hotspots befassen.