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Nie wieder an der Kasse warten – erster vollautonomer Supermarkt in München

Anmelden, einkaufen und dann ohne Warteschlange einfach nach Hause gehen. Diese futuristisch klingende Idee wurde nun in München umgesetzt. Nach zwei hybriden Testmärkten in Köln und Berlin wurde heute der REWE Pick&Go Markt in der Karlstraße eröffnet. Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger besuchte die Eröffnung des neuen vollautonomen Supermarkts und ließ sich vom digitalen Einkaufserlebnis der Zukunft überzeugen.

 

Keine Kasse: die Zukunft des Einkaufens

Zeitsparend einkaufen können die Kunden von nun an mittels modernster Kamera- und Sensortechnologie. Die eingekauften Produkte werden erfasst und nach Verlassen des Marktes ohne Kassenvorgang automatisch abgerechnet. Bayerns Staatsminister Aiwanger war bei der Eröffnung der erste Kunde des neuen REWE-Markts und kommentierte das neue Einkaufserlebnis mit den Worten: „Es freut mich sehr, dass REWE als Standort für seinen ersten vollautonomen Markt REWE Pick&Go den Freistaat Bayern ausgewählt hat. Das innovative Konzept zeigt, wie Digitalisierung im Alltag konkreten Mehrwert für die Kunden erzeugen kann. Es ist ein neues, bequemes Einkaufserlebnis. Wenn sich diese Technologie im Einzelhandel durchsetzt, könnten Warteschlangen an den Kassen schon bald der Vergangenheit angehören!“

 

Body-Scan: So funktioniert der Einkauf

Für den kassenlosen Check-out melden sich Kundinnen und Kunden per “Pick&Go”-App von REWE an einer der Eingangsschranken im Markt an. Dann können sie alle gewünschten Produkte aus den Regalen nehmen, einpacken und am Ende einfach aus dem Markt gehen. Die Rechnung erscheint anschließend automatisch in der “Pick&Go”-App. Sollte es einmal Unstimmigkeiten geben, kann die Reklamation in den ersten 24 Stunden nach Kauf ebenso einfach per App erfolgen. Kundinnen und Kunden können ihren Einkauf via Paypal, Google Pay, Apple Pay oder Kreditkarte bezahlen. Durch intelligente Kameras und Gewichtssensoren in den Regalböden sowie weitere Hightech-Bausteine wie Server, Switches und Highspeed-Netzwerk-Kabel werden die Informationen an das System weitergegeben. Dieses erfasst jede Nutzerin und jeden Nutzer als fortlaufende Nummer und deren Skelettmerkmale. Jede Armbewegung beim Griff ins Regal wird als Aktion erkannt und bewertet: Greift die Kundin zu den Bananen oder stellt der Kunde einen Joghurt wieder zurück, all das wird erkannt. Somit registriert das System auch die genaue Menge der aus den Regalen entnommenen Produkte.

 

Digitalisierung auf Kosten des Datenschutzes?

Die biometrischen Daten, die zur Erfassung der entnommenen Produkte dienen, werden nicht gespeichert. Datenschutz ist ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung und beim Betrieb des Systems. Die von Kundinnen und Kunden erfassten Bildaufnahmen werden datensparsam verarbeitet und dienen ausschließlich dazu, den kassenlosen Einkauf im Markt zu ermöglichen. Das System erfasst ausschließlich Daten, um zu erkennen, welche Produkte entnommen bzw. zurückgelegt werden. Es findet weder eine Gesichtserkennung statt, noch kann das System Kundinnen und Kunden nach einem Besuch im Markt wiedererkennen.

REWE arbeitet in diesem Projekt mit Trigo Vision Ltd. zusammen, einem auf Computer-Vision-Technologie spezialisierten Unternehmen. Die Lösung von Trigo erstellt ein 3D-Modell eines Supermarktes, um die Umgebung und Bewegungen darin digital abzubilden, so dass die Kundinnen und Kunden Artikel auswählen und mit ihnen hinausgehen können, während ihre Privatsphäre geschützt bleibt.

 

Zweite Testphase ist eröffnet

In der nächsten Zeit wird nun analysiert, wie das Angebot in München angenommen wird. Auch in Zukunft soll das Konzept Anwendung finden, beispielsweise in einem neuen hybriden Supermarkt in Köln, bei dem die Kunden die Wahl haben, ob sie die autonome Variante oder den klassischen Bezahlvorgang nutzen wollen. „Dabei sind wir optimistisch: Denn die beiden hybriden Testmärkte haben gezeigt, dass das autonome Einkaufen mit REWE Pick&Go für viele Kundinnen und Kunden eine bequeme, spannende und zeitsparende Alternative zum herkömmlichen Einkaufen darstellt”, sagt Peter Maly, Bereichsvorstand der REWE Group.

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