Autorin: Gabriela Wischeropp
Ausgezeichnete Leistungen bringen, Druck und hoher Beanspruchung standhalten, Erschöpfung vorbeugen, kreativ denken und lösungsorientiert handeln – das wollen wir doch alle! Doch wie geht das? Gerade das heutige oft reizüberflutete und geschäftige Arbeitsleben löst bei uns oft eine Art Dauerstress aus. Dann leben wir auf Autopilot – im wahrsten Sinne des Wortes, denn unser Körper und unser Gehirn begeben sich in Stress- und Krisenzeiten auf Steinzeitniveau und wir befinden uns hauptsächlich im Kampf- oder Fluchtmodus. Wir wollen nur noch überleben!
Unter Stress finden viele Körperreaktionen unbewusst statt. Das ist und war für uns von großem Vorteil, wenn es in einer gefährlichen Situation darum geht, Leben zu retten. Bei einer akuten Bedrohung, beispielsweise bei der Begegnung mit einem Säbelzahntiger oder einem Straßenräuber. Unsere Sinnesorgane informieren dann unser Großhirn und das limbische System. Infolgedessen wird über den Hypothalamus die Produktion des Stresshormons Cortisol und über Nervenimpulse die Ausschüttung von Adrenalin angeregt. Das Herz beginnt schneller zu schlagen, um die Muskeln vermehrt mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen und der Blutdruck steigt. Parallel werden alle nicht überlebensnotwendigen Funktionen vermindert oder ausgeschaltet: Die Darmmuskulatur entspannt, die Verdauung und die Geschlechtsorgane pausieren, die Nieren halten Wasser zurück. Lymphatische Organe wie Thymusdrüse, Milz und Lymphknoten vermindern die Antikörperproduktion. Das Immunsystem wird herunter gefahren.
Ist die Gefahr erst mal gebannt, entspannt sich unser Körper wieder und alle Systeme normalisieren sich. Bei chronischem Stress jedoch, ist der Ausgleich zwischen An- und Entspannung nicht mehr gegeben. Das autonome Nervensystem fährt ständig auf Hochtouren und unser Körper steht andauernd „unter Strom“.
Ein Tabubruch: Die Macht der positiven Emotionen
Heute weiß die Forschung: Dieser Dauerstress hat seine Ursachen nicht in den äußeren Gegebenheiten. Entscheidend ist, wie wir unter den jeweiligen Rahmenbedingungen reagieren und wie hoch unser Grad an Selbstregulation ist. Selbstregulation befähigt uns, auch in Stresssituationen, die Kontrolle über uns selbst zu behalten und gesundheitsstärkend zu agieren. Dreh- und Angelpunkt sind unsere Emotionen – ausgerechnet! Denn gerade im Geschäftsleben wurden Gefühle ja eher als eine Schwäche betrachtet. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Gefühle der Schlüssel für Gesundheit und innere Stärke ist. So haben Studien beispielsweise ergeben, dass das Stresshormon Cortisol um 23 % reduziert werden kann, wenn Menschen täglich an sich arbeiten, eine Haltung der Dankbarkeit zu kultivieren (http://www.huffingtonpost.com/dr-travis-bradberry/how-complaining-rewires-y_b_13634470.html)– Egal, was außen passiert und wie widrig gerade die eigenen Lebensumstände sind. Wer jedoch nicht von Natur aus Optimist ist, in allem das Gute sieht und sich durch nichts erschüttern lässt, der muss sich das antrainieren. Die gute Nachricht dabei: Das geht! Und sogar einfach, effektiv und alltagstauglich. Sich selbst zu regulieren, seine mentale und körperliche Gesundheit zu stärken und eine hohe emotionale Widerstandskraft zu haben, ist lernbar.
Was sind denn Emotionen eigentlich? Psychologisch betrachtet sind Emotionen psychische Gefühlszustände. Die Neurowissenschaft hat jedoch herausgefunden, dass Emotionen viel mehr sind: nämlich chemische Prozesse des Nervensystems und mit Herz- sowie Gehirnaktivitäten verbunden. Gefühle motivieren oder blockieren, fördern oder schwächen Gesundheit. Ob wir sie nun wahrnehmen oder nicht … Wer also bewusst seine Emotionen regulieren kann, kann besser mit Stress, Krisen und Konflikten umgehen. Das HeartMath®-Institut in Kalifornien forscht seit den 1990er Jahren im Bereich der Psychokardiologie und hat effektive Methoden entwickelt, mit der wir in jeder Situation Ruhe und Gelassenheit finden und uns in ein inneres Gleichgewicht bringen können. Dadurch regulieren wir unsere Reaktion auf Stress und haben einen positiven Einfluss auf unser emotionales Erleben und unsere Gesundheit.
Moderne Wissenschaft in Unternehmen
Wie können wir nun unsere Gefühle, unseren Geist, ja sogar unser autonomes Nervensystem aktiv und bewusst steuern? – Über unseren Körper und unseren Geist! Und die Brücke zwischen beiden, ist unser Atem. Auf diesen basierend können Sie innere Zustände willentlich herstellen.
Das Herz steht mit dem vegetativen Nervensystems in Verbindung. Äußere Reize, psychische Vorgänge, wie Gedanken, oder mechanische Abläufe, wie die Atmung, greifen dabei ineinander. Bei Gefühlen wie Freude, Liebe oder Dankbarkeit erfolgt eine messbare Synchronisation der Rhythmen von Herz und Atmung. Diese Balance verschwindet jedoch bei Reaktionen wie Stress, Ärger oder Angst, was mit einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen einhergeht.
Spannend dabei: Über die Pulsmessung kann man mittels der Herzratenvariabilität den Aufbau der inneren Stärke in Echtzeit darstellen. Schon die ersten Selbstregulationsübungen sind direkt messbar. Wissenschaftlich validiert, nutzen die Techniken den Zusammenhang zwischen Herzrhythmus, Gehirnaktivität, Emotionen und mentalen Fähigkeiten. Weltweit werden die HeartMath®-Techniken in Unternehmen und Organisationen in der betrieblichen Gesundheitsförderung eingesetzt. Auch Spitzenpolitiker, Kampfpiloten und Polizisten nutzen diese Methode bereits. Führungskräfte, Mitarbeiter aller Abteilungen, von der Produktion über den Vertrieb bis zum Personalmanagement, erlernen in kurzer Zeit diese Methode und verbessern so ihre Entspannungs- und Konzentrationsfähigkeit.
Die Basis: Herzatmung
Ja, tatsächlich! – Die Basis aller Übungen zur Regulierung Ihres Stresserlebens oder Ihrer Emotionen ist Ihre Atmung. Banal? Eigentlich ja – und trotzdem nutzen die meisten Menschen diese Kraft nicht. Religionen, Weise und spirituelle Lehrmeister wissen seit Jahrhunderten darum und heute hat auch die Wissenschaft erkannt, dass die Atmung eine wichtige Grundlage für innere Ruhe und Gelassenheit ist. Wenn Sie das praktisch ausprobieren wollen, richten Sie jetzt einfach mal Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr Herz oder Ihren Brustbereich. Stellen Sie sich vor, wie Sie durch Ihr Herz oder Ihren Brustbereich ein- und ausatmen. Fokussieren Sie sich gedanklich auf Ihre Herzregion. Je länger Sie sich darauf konzentrieren können, desto besser. Verändern Sie erst einmal nichts und nehmen Sie Ihren Atem so wahr wie er im Moment ist. Wenn Sie mit den Gedanken abschweifen – und das passiert in der Regel sehr oft … – konzentrieren Sie sich wieder auf Ihr Herz und Ihren Atem. Mit Ihrer Aufmerksamkeit wird Ihr Atem normalerweise ganz von allein tiefer und langsamer. Bleiben Sie dabei. Wenn Sie dies eine bis mehrere Minuten machen, kann Ihnen diese kleine Übung bereits in akuten Situationen helfen, konzentriert bei sich zu bleiben. Und das Beste: Sie können Sie überall bewusst praktizieren – sogar in Besprechungen, am Telefon, zur Vorbereitung auf schwierige Gespräche, im Auto, beim Kaffee trinken, vor dem Einschlafen, im Aufzug … Üben Sie die Herzatmung regelmäßig, am besten mehrmals täglich, nur für jeweils eine Minute. Das ist ein guter Anfang. Sie werden sehen, dass sich bereits dadurch etwas in Ihrem inneren Erleben verändert.
Warum funktioniert das? – Weil die Atmung direkt das Herz und das autonome Nervensystem beeinflusst. In der Herzgegend sind die Muskeln des Zwerchfells mit den anderen Muskeln des Brustkorbs verbunden. Allein durch Atmen finden physiologische Veränderungen statt, die das Nervensystem und den Herzrhythmus positiv verändern können.
Sie wollen mehr zur HeartMath®-Methode wissen? Schauen Sie einfach auf www.gabrielawischeropp.de, fordern Sie ein PDF unter training@gabrielawischeropp.de an oder rufen Sie einfach Gabriela Wischeropp direkt an: 08092 863590.