Am kommenden Sonntag sind die Wählerinnen und Wähler in München zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen aufgerufen, ihren Bürgermeister zu wählen. Bei der Wahl vor zwei Wochen verfehlte der amtierende Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die absolute Mehrheit – er kam auf 47,9 Prozent. Einen echten Wahlkrimi lieferten sich seine wichtigsten Herausforderinnen, Kristina Frank (CSU) und Katrin Habenschaden (Grüne). Nur 0,6 Prozent trennten die beiden Kandidatinnen am Ende, schlussendlich schaffte es die CSU-Kandidatin mit 21,3 Prozent auf den zweiten Platz. Aufgrund der inzwischen massiv veränderten Lage durch die fortschreitende Covid-19-Verbreitung und wohl auch, weil es bereits vor zwei Wochen deutliche Kritik an den Hygienemaßnahmen gab, wird die Stichwahl diesmal ausschließlich per Briefwahl durchgeführt. Alle Wahlberechtigten haben in den vergangenen Tagen Post von der Stadt München mit den amtlichen Wahlunterlagen erhalten.
Noch bis Sonntag um 18.00 Uhr kann man an der Briefwahl teilnehmen. Wichtig zu wissen ist, dass eine Nutzung der normalen Postbriefkästen nur bis Samstagabend um 18.00 möglich ist, dann werden sie zum letzten Mal geleert. Die Stadt stellt aber eine Liste der Sonderbriefkästen und Abgabestellen bereit, die alle Orte ausweist, an denen Wahlunterlagen noch bis Sonntagabend um 18.00 abgegeben werden können.
Wer macht das Rennen bei der OB-Stichwahl München?
Doch wer macht am Schluss das Rennen und regiert München für die nächsten sechs Jahre? Aktuelle Umfragen sehen den amtierenden OB Dieter Reiter mit bis zu 70 Prozent ganz klar im Vorteil. In derart unsicheren Zeiten wahrscheinlich eine nachvollziehbare Reaktion der Bevölkerung, auf das Bewährte zu setzen. Mit einem amtlichen Ergebnis wird wohl erst später am Sonntagabend zu rechnen sein, denn die Anzahl der Wahlhelfer ist bei dieser Stichwahl nochmal deutlich geschrumpft. Bei der Auszählung soll genau darauf geachtet werden, dass sich die Wahlhelfer nicht zu nahe kommen. Außerdem sollen ausreichend Desinfektionsmittel, Seife zum Händewaschen und Einweg-Handschuhe bereitgestellt werden. Auf einen Zeitpunkt zur Veröffentlichung des Endergebnisses hat sich das Wahlamt im Vorfeld nicht festgelegt.