Zur bevorstehenden Anhörung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung zur Digitalisierung der Energiewende (18/7555) im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages am 13. April 2016, erklärt der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven:
„Mit Sorge betrachtet die mittelständische Energiewirtschaft die Zentralisierungstendenzen im Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Energiewende. Die erhobenen Daten sollen künftig nicht mehr automatisch den Verteilnetzbetreibern zur Verfügung stehen. Dies gefährdet die Versorgungssicherheit und führt zum Aufbau teurer Parallelstrukturen für Datenaustausch und Bilanzierung. Hier muss dringend nachgebessert werden. Die bewährte dezentrale Struktur der vielen mittelständischen Energieversorger und eine Kaskadierung über mehrere Stufen sind wesentliche Erfolgsfaktoren der weltweit führenden Versorgungssicherheit in Deutschland.
Die Energiewirtschaft ist im Wandel. Die Zahl der Akteure hat zugenommen, die Grenzen zwischen Anbietern und Nachfragern verschwimmen. Die zunehmende Dezentralisierung der Anlagen und Volatilität der Einspeisung erfordert deutlich mehr Kommunikation.
Die Digitalisierung hat das Potenzial, den Wandel von der zentralen, fossilen und oligopolistischen Energiewelt in eine neue, dezentrale und nachhaltige Energiewelt entschieden voranzutreiben und die Erneuerbaren besser in das Energiesystem zu integrieren. Gleichzeitig bieten sich Chancen, Wärme, Strom und Mobilität besser zu koppeln. In der Kombination liegt großes Potenzial – insbesondere für die Nutzung Erneuerbarer Energien.“
Alle Vorschläge des Mittelstands für eine erfolgreiche Digitalisierung der Energiewirtschaft finden Sie im Positionspapier „Energiewirtschaftliche Chancen der Digitalisierung nutzen“: http://bit.ly/1Sbh5oz
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