Auf Einladung der renommierten Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik (DGAP) und der Robert Bosch Stiftung diskutierte im April BVMW-Politikbeauftragter Achim von Michel mit dem französischen Universitätsprofessor Dr. Arnauld Lechevalier im Rahmen des deutsch-französischen Zukunftsdialogs über das brisante Thema „Soziale Gerechtigkeit in Europa“. „Sozial gerecht ist zunächst alles, was Arbeit schafft“, war die Grundposition des BVMW Bayern in dieser, teils leidenschaftlich geführten Debatte. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes durch die Agenda 2010 als einem der Grundpfeiler für den momentanen wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands wollte Lechevalier, Gastwissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina und Forscher am Centre Marc Bloch in Berlin, jedoch nicht unwidersprochen akzeptieren. So sei die Armutsgefährdung für deutsche Bürger insgesamt deutlich angestiegen. BVMW-Politikbeauftragter Achim von Michel verwies auf die eigenen Anstrengungen, die jedes EU-Mitgliedsland derzeit zu vollbringen habe, um einerseits die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wettbewerb zu gewährleisten und andererseits soziale Sicherungssysteme für seine Bürger zu garantieren. Dies sei ja bereits in den europäischen Richtlinien zur Sozialpolitik festgelegt, welche die Rolle der EU grundsätzlich auf die Aufstellung von Mindeststandards, insbesondere hinsichtlich der Rechte von Arbeitnehmern, reduzierten. Einig waren sich beide Interessenvertreter dennoch darüber, dass in bestimmten Bereichen gesamteuropäische Standards und Regelungen zu insgesamt mehr sozialer Gerechtigkeit in Europa führen könnten.
Weitere Informationen: www.zukunftsdialog.eu