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Rekordmangel schafft attraktive Perspektiven für MINT-Kräfte

Der Fachkräftemangel in sogenannten MINT-Berufen hat im April 2017 mit rund 237.500 fehlenden Arbeitskräften einen neuen Höchststand erreicht. Während dieser Engpass immer mehr Unternehmen zu schaffen macht, hat er hingegen für Arbeitnehmer, die einen Beruf in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik ausüben, Vorteile. Dem MINT-Frühjahrsreport 2017 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zufolge, sind MINT-Kräfte im Vergleich zu Arbeitnehmern anderer Fachrichtungen häufiger in Vollzeit und leitenden Positionen beschäftigt und profitierten in den vergangenen Jahren von deutlich steigenden Löhnen.

Gute Arbeitsbedingungen in MINT-Berufen
Arbeitnehmer, die einer MINT-Tätigkeit nachgehen, genießen nach wie vor vergleichsweise attraktive Arbeitsbedingungen. Knapp 90 Prozent der in diesen Bereichen beschäftigten Akademiker sowie 94 Prozent der beruflich qualifizierten Fachkräfte befanden sich im Jahr 2014 in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Gut 86 Prozent der Akademiker und 89 Prozent der Fachkräfte waren darüber hinaus in Vollzeit beschäftigt. In anderen Fachrichtungen lag der Anteil der Vollzeitbeschäftigten lediglich bei 74,5 Prozent bzw. 63,6 Prozent. Zudem scheint eine Teilzeitbeschäftigung unter MINT-Akademikern meist eine bewusste Entscheidung zu sein – lediglich 10 Prozent der Teilzeitbeschäftigten gab an, unfreiwillig in Teilzeit zu arbeiten.

Attraktiv sind nicht zuletzt die Aufstiegschancen und die Gehaltsentwicklung von MINT-Arbeitnehmern. Akademiker dieser Fachrichtungen waren im Jahr 2014 mit 37,3 Prozent häufiger in leitenden Positionen tätig als Akademiker anderer Fächer (33,1 Prozent). Ähnlich sah es bei beruflich qualifizierten MINT-Kräften aus, unter denen 19,9 Prozent eine Führungsposition innehatten. Bei beruflich qualifizierten Fachkräften anderer Fächer waren es 17,7 Prozent. Die hohe Nachfrage insbesondere nach Akademikern spiegelt sich nicht zuletzt in steigenden Löhnen wider: Der durchschnittliche Bruttomonatslohn der in Vollzeit erwerbstätigen MINT-Akademiker stieg von 4.500 Euro im Jahr 2005 auf 5.300 Euro im Jahr 2015.

Steigende Beschäftigung von Frauen, Älteren und Zuwanderern
Der große Bedarf an MINT-Kräften wirkt sich positiv auf die Beschäftigungsperspektiven von weiblichen, älteren und zugewanderten Arbeitnehmern mit MINT-Qualifikationen aus. So sind Frauen in MINT-Berufen zwar noch immer unterrepräsentiert, doch die Zahl der erwerbstätigen MINT-Akademikerinnen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Zwischen 2011 und 2014 stieg die Erwerbstätigkeit in dieser Gruppe um 16,4 Prozent und damit deutlich mehr als bei männlichen Akademikern (9,1 Prozent). Eine positive Entwicklung zeichnet sich auch unter MINT-Akademikern ab, die 55 Jahre oder älter sind: Ihre Erwerbstätigkeit erhöhte sich zwischen 2011 und 2014 um 19,9 Prozent.

Der MINT-Frühjahrsreport 2017 kommt nicht zuletzt zu dem Ergebnis, dass MINT-Berufe gute Chancen für Einwanderer bieten. So betrug der Anteil der zugewanderten, erwerbstätigen MINT-Akademiker im Jahr 2014 16,6 Prozent, was einem Anstieg um 2,3 Prozentpunkte seit 2011 entspricht. Damit ist der Anteil zugewanderter Akademiker in diesen Berufen deutlich höher als in anderen Fachrichtungen (13,3 Prozent). Dementsprechend sind auch die Jobchancen für Zuwanderer im MINT-Bereich besonders gut: Die Erwerbstätigenquote unter zugewanderten Akademikern lag dort im Jahr 2014 bei 80 Prozent und damit 4,6 Prozentpunkte höher als bei anderen Akademikern. Noch deutlicher ist der Unterschied bei beruflich qualifizierten Mint-Zuwanderern: Ihre Erwerbstätigenquote war mit 82,2 Prozent um 5,9 Prozentpunkte höher als die Quote anderer zugewanderter Fachkräfte.

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