Eine aktuelle Studie des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft (RKW) hat ergeben, dass lediglich 36 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit Startups kooperieren. Dabei bietet eine solche Zusammenarbeit gerade für KMU eine interessante Möglichkeit, um von den frischen Ideen innovativer Startups zu profitieren.
Trotz Vorteile kooperieren nur wenige Unternehmen mit Startups
Bei einer Zusammenarbeit zwischen jungen Startups und etablierten Unternehmen gibt es für beide Seiten Vorteile: Das hohe Innovationspotential und die kurzen Entwicklungszyklen der jungen Betriebe sind für große Firmen relevant, um neue Produkte zu entwickeln oder eingefahrene Prozesse zu überdenken. Für die Startups ist vor allem das große Netzwerk der Unternehmen von Vorteil, durch das sie ihre eigenen Kontakte erweitern können. Darüber hinaus haben Startups bei Kooperationen einen Betrieb an ihrer Seite, der an einer langfristigen Partnerschaft interessiert ist.
Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, nicht mit Startups zu kooperieren. Dabei ist eine solche Zusammenarbeit nahezu immer erfolgreich: In nur zehn Prozent der Fälle wurden die zuvor vereinbarten Ziele nicht erreicht. Gerade junge, weniger liquide Startups profitieren von einer solchen Kollaboration. Denn den meisten Betrieben ist es am wichtigsten, die Führungsetage der Startups persönlich zu kennen – das Kapital der Firma spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
So können Unternehmen mit Startups zusammenarbeiten
Bevor Unternehmen eine langfristige Kooperation mit einem Startup eingehen, lohnt es sich zu testen, ob beide Betriebe zusammenpassen. Dafür eignet sich eine Kooperation in Form von Projekten, die zeitlich begrenzt ist. Dies birgt ein geringes Risiko und beide Seiten können testen, ob eine Zusammenarbeit funktioniert, ohne sich langjährig binden zu müssen. Bei einer erfolgreichen Projektzusammenarbeit , können sich die Firmen auf langfristige Geschäftsbeziehungen einigen. Hier sind ebenfalls verschiedene Formen möglich, wobei das Ziel ist, Innovationsleistungen zu erhöhen und an Know-How zu gewinnen.
Wenn Unternehmen noch enger mit einem Startup zusammenarbeiten möchten, so kann dies durch eine direkte Beteiligung geschehen. Hier werden Teile einer jungen Firma oder gesamte Betriebe von einem etablierten Unternehmen gekauft, um sich Know-How und innovative Technologien zu sichern. Eine weitere Beteiligungsform besteht in einer indirekten Investition. Dabei wird Geld in einen bereits bestehenden Venture-Capital-Fond eingezahlt, der dann in verschiedene Startups investiert. Somit hat der geldgebende Betrieb zwar die Möglichkeit, neue Kontakte aufzunehmen, kann aber nicht mitentscheiden, in welches Startup investiert wird.
Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme
Sobald sich Unternehmen dazu entscheiden, mit einem Startup zusammenzuarbeiten, stellt sich die Frage, wie man passende Betriebe finden kann. Die noch immer wichtigste Quelle bei der Kontaktaufnahme sind berufliche und persönliche Netzwerke. Allerdings nimmt auch die Bedeutung von Messen zu. Bei mittleren Unternehmen werden mehr als die Hälfte der Kontakte über Veranstaltungen geknüpft, bei Kleinstunternehmen hingegen liegt die Zahl nur bei 16 Prozent. Mittlerweile gibt es in Deutschland zahlreiche Unterstützungsangebote, welche die Zusammenarbeit von Startups und Firmen vorantreiben. Dazu zählt beispielsweise die Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, aber ebenso die Aktivitäten des RKW, die ebenfalls vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert werden.
Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, eine erfolgreiche Kooperation zwischen einem Unternehmen und einem Startup anzustoßen. Dank vieler Messen und Angebote der Politik wird es immer einfacher, einen passenden Betrieb zu finden, so dass die Vernetzung in Zukunft noch besser wird.