Vor wenigen Tagen verurteilte ein US-Gericht Microsoft dazu, den Zugriff auf Daten eines Verdächtigten zu ermöglichen. Das Besondere: Die Daten liegen nicht in den USA, sondern bei der europäischen Tochter von Microsoft in Irland. Heise.de-Kommentator Herbert Braun merkt an: “ ‚Es geht darum, wer die Information kontrolliert, nicht wo sie liegt‘, begründete die Richterin ihre Entscheidung – ein Satz, den sich Unternehmen, Behörden und auch Privatpersonen gut merken sollten.“
Auf der Cebit 2014 hatte der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) das Siegel „Software Hosted in Germany“ angekündigt. Ende Juli verabschiedete der hochkarätig besetzte Beirat des Siegels die Regularien zur Vergabe. Sie finden sich unter www.Software-Hosted-in-Germany.org. Durch eine Selbstverpflichtung der Geschäftsführer der Anbieter von Cloud-Software sichern diese den Datenzugriff ausschließlich nach deutschen Datenschutzbestimmungen verbindlich zu und garantieren den Standort der Daten in deutschen Rechenzentren. Eine unberechtigte Weitergabe von Software und von Daten an Dritte wird ausgeschlossen.
Cloud-Lösungen aus deutschen Rechenzentren im Aufwind
Martin Hubschneider, Vizepräsident des BITMi und Vorstandsvorsitzender des Karlsruher CRM-Spezialisten CAS Software AG, sieht Cloud-Lösungen aus deutschen Rechenzentren im Aufwind: „Auf dem Weltmarkt eröffnen sich vor dem Hintergrund der NSA-Diskussionen für ‚Software Hosted in Germany‘ enorme Chancen. Die Kunden wünschen sich deutsche Qualität, beste Verfügbarkeit, Zukunftssicherheit und begründetes Vertrauen in den Datenschutz – gerade bei ihren sensiblen Unternehmensdaten im Internet.“
Beirat mit renommierten Wissenschaftlern
Zum hochkarätig besetzten Beirat des unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie stehenden Siegels „Software Made in Germany“ gehören Frau Prof. Dr. Irene Bertschek, Frau Prof. Dr. Annette Weißbecker, Prof. Dr. Bernd Hindel, Prof. Dr. Matthias Jarke und Prof. Dr. Alexander Mädche. In den Beirat für „Software Hosted in Germany“ wurde zusätzlich der renommierte Jurist und Gründungsvorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Informationstechnologie und Recht e.V.“ Prof. Dr. Michael Bartsch berufen.
Mit dem Schwester-Siegel „Software Made in Germany“ wurden bereits über 180 Softwarelösungen von über 120 Unternehmen ausgezeichnet.
Bildnachweis: Thorben Wengert, pixelio.de
1 Kommentare
Ein Urteil mit weitreichenden Folgen. wir erleben schon seit Jahren dank positiver Kundenreaktionen – egal ob Mittelstand, Konzern oder auch deutsche Behörde – dass das Hosting aller unserer Software as a Service (siehe http://www.plixos.com) Anwendungen in der wirklich „private Cloud“ bei einem zertifizierten deutschen Partner richtig ist. Auch wenn es uns etwas mehr kostet.