Viele kennen dieses Bild: Vor einem liegt ein wunderschöner See. Auf dem See sind Menschen, die aufrecht auf irgendwelchen Brettern stehen, die Surfbrettern ähneln und mit einem Paddel bewaffnet durchs Wasser streifen. »Was zur Hölle machen die da?«, mag sich der eine oder andere dabei gefragt haben. Die Antwortet lautet: Die Leute machen Stand Up Paddling – eine relativ junge Wassersportart, die mehr zu sein verspricht als ein flüchtiger Trend. Wir erklären, worum es dabei geht und an welchen Seen in Bayern man diesem Sport am besten nachgehen kann.
Was ist Stand Up Paddling?
Der Name sagt bereits alles: Beim Stand Up Paddling (SUP) geht es salopp gesagt ums Stehpaddeln. Der Sportler steht dabei aufrecht auf einem schwimmfähigen SUP-Board und bewegt sich mithilfe eines Stechpaddels fort.
Klar, von nichts kommt nichts. Und so geht auch das SUP auf Praktiken zurück, die Menschen bereits vor sehr langer entdeckt haben. So bewegten sich beispielsweise schon polynesische Fischer in stehender Position paddelnd in ihren Kanus auf dem Meer. Auch die ersten Surflehrer auf Hawaii paddelten bereits aufrecht auf ihren Surfboards herum, um schneller zur perfekten Welle zu gelangen und zugleich ihre Schüler stets im Blick zu behalten. Zu einer eigenständigen Freizeitsportart wurde das SUP allerdings erst im Laufe der 2000er Jahre. Charakteristisch dafür ist, dass es unabhängig von Wind und Wellen praktiziert werden kann. Es gibt spezifische Techniken und Wettkämpfe, die unter anderem auf Hawaii, in Australien oder in Japan ausgetragen werden. Die SUP-Boards sind dabei keineswegs mit gewöhnlichen Surfbrettern gleichzusetzen, sondern werden eigens für das SUP entwickelt und hergestellt.
Wer SUP betreiben möchte, muss eine gewisse körperliche Fitness mitbringen. Wer also noch deutlich zu viele Pfunde auf den Rippen zu verzeichnen hat, sollte sich zunächst einmal lieber auf eine Körperanalysewaage stellen. Zwar ist dieser Vergleich durchaus ironisch zu verstehen, gleichwohl ist der Appell, eine stabile physische Konstitution mitzubringen, sehr ernst gemeint, denn SUP ist anstrengend und nicht ungefährlich. Wer sich nicht sicher ist, sollte das SUP unbedingt nur im Beisein einer erfahrenen Person ausprobieren.
Die besten Spots für SUP in Bayern
Das Tolle an SUP ist, wie erwähnt, dass man dafür weder auf Wind noch auf Wellen angewiesen ist. Man kann es daher auch auf vielen Binnengewässern wie Seen oder Flüssen betreiben. Bayern bietet dafür mit seinen atemberaubenden Seelandschaften, die sich häufig vor einer Bergkulisse erstrecken, besonders günstige Bedingungen.
Unbedingt erwähnenswert ist da zum Beispiel der Eibsee, der sich in unmittelbarer Nähe der Zugspitze befindet. Das Wasser ist hier zwar etwas kälter, allerdings auch sehr klar und es besticht durch seine türkise Farbe. Besonders attraktiv sind auch die vielen Inseln inmitten dieses Sees. Ebenfalls einen Besuch wert ist für SUPler der Walchensee. Auch hier ist das Wasser glasklar, und die vielen verlassenen Bootshäuser laden zum Verweilen ein. Des Weiteren muss der Sylvensteinspeicher genannt werden. Dieser See überrascht mit besonders vielen Farbtönen. Er schließt an das Isardelta an und bietet einen Staudamm sowie einen Wasserfall, die erkundet werden können. Aufgrund der sich schnell verändernden Windverhältnisse ist dieser Spot jedoch nur für geübte Paddler zu empfehlen. Einen SUP-Verleih gibt es hier nicht.
Für Anfänger schon weitaus besser geeignet ist der Wörthsee. Hier gibt es nicht nur einen SUP-Verleih, sondern auch wunderbar leckere Burger mit Süßkartoffelpommes. Die übersichtliche Größe des Sees kommt Anfängern ebenfalls zu Gute. Schließlich darf in unserer Auflistung natürlich auch der berühmte Starnberger See nicht fehlen. Der fünftgrößte See Deutschlands, den Persönlichkeiten wie etwa der berühmte Sozialphilosoph Jürgen Habermas zu ihrem zu Hause zählen, ist ein Paradies für alle Wassersportler. Er eignet sich hervorragend für lange Touren und bietet zugleich auch noch ein wunderschönes Bergpanorama. Allerdings gibt es hier auch eine Menge Schiffs- und Bootsverkehr, sodass man stets wachsam sein sollte.
Kurzum: Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – die Seen Bayerns sind ein Paradies für SUP-Sportler. Wer noch mehr Geheimtipps erfahren möchte, sollte sich entsprechende Reiseführer zulegen oder sich auf einschlägigen und einfach zu findenden Blogs, von denen es mittlerweile eine Vielzahl gibt, erkundigen.