Im internationalen Vergleich von 45 Industriestandorten belegt der Freistaat den vierten Platz. Das hat das aktuelle Standortranking der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ergeben. Die Studie wurde von der IW Consult erstellt. Anhand von 61 Einzelindikatoren wurde die Standortqualität Bayerns mit den 45 wichtigsten Wettbewerber-Staaten verglichen. Lediglich die Schweiz, Schweden und die USA bieten demnach noch bessere Bedingungen als Bayern, auf Platz fünf folgt Deutschland.
Sehr wettbewerbsfähige bayerische Industrie
Basis für diesen Erfolg ist der Studie zufolge der starke und wettbewerbsfähige Industriestandort im Freistaat. So steht das verarbeitende Gewerbe für über ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung und das Gewicht der Industrie hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. „Doch der globale Wettbewerb ist groß und wird intensiver. So punkten die Schwellenländer weiterhin mit deutlich niedrigeren Kostenniveaus. Und viele Industrieländer verfolgen eine Strategie der Re-Industrialisierung, so dass auch hier der Standortwettbewerb intensiver wird. Wir dürfen uns daher auf dem Erreichten nicht ausruhen. Zumal der Freistaat in den Vorjahren noch auf Rang zwei lag. Wir müssen Schwächen ab- und Stärken ausbauen“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Kostenentwicklung hinderlich
Die größten Stärken hat der Freistaat in den Bereichen Staat (Ordnungsrahmen, Bürokratie), Markt (Industrie-Dienstleistungsverbund, Cluster, breite Wertschöpfungskette) und Infrastruktur. In fünf von sechs untersuchten Teilbereichen liegt der Freistaat im Niveauranking in den Top 10. „Die Kostenentwicklung ist für Bayern – wie für viele europäische Industrienationen – ein Nachteil. Hier belegt der Freistaat lediglich den 40. Platz. Alle Verantwortlichen müssen die Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandorts stärker in den Fokus nehmen. Die Verbesserung der Qualität unserer Standortbedingungen ist eine Daueraufgabe“, findet Brossardt.