Mittelstand in Bayern
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Studie: Kooperationen mit Start-ups nutzen dem Mittelstand

Eine aktuelle Veröffentlichung des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) bietet Einblicke in den Erfolg der Zusammenarbeit zwischen mittelständischen Familienunternehmen und frisch gegründeten Start-ups.  Demnach können die Kooperationen mit Start-ups unter anderem dabei helfen, die Innovationsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen zu steigern. Erschwert wird die Zusammenarbeit vor allem durch unterschiedliche Unternehmenskulturen, Schwierigkeiten bei der gemeinsamen Zielsetzung und durch die räumliche Distanz. Mittelständische Betriebe und Gründer sollten daher stärker aufeinander zugehen, fordert das IW.

Große Potenziale im Digitalbereich

Vor allem die Potenziale, die neue Technologien und die Digitalisierung bergen, lassen sich besser ausschöpfen, wenn mehrere Firmen zusammenarbeiten. Der Mittelstand kann gerade hier von Kooperationen mit digitalen Start-ups profitieren, zeigt die Analyse des IW.

Statistische Auswertungen legen beispielsweise nahe, dass Mittelständler, die sich mit Start-ups vernetzen, schneller in der Lage sind, neue Produkte und Prozesse zu entwickeln. Start-ups können zudem jenes Know-how beisteuern, das etablierte Firmen zur Umsetzung von Industrie-4.0-Technologien benötigen, denn speziell in diesem Bereich sind zahlreiche Start-ups aktiv.

Jeder zweite Mittelständler arbeitet mit Startup zusammen

Den Gründern wiederum bietet die Zusammenarbeit mit den etablierten Firmen die Chance, von deren Erfahrungen in der Produktentwicklung und Prozesssteuerung zu lernen und zusätzliche Aufträge zu erlangen. Eine Win-win-Situation: Annähernd 70 Prozent der Familienunternehmen, die im Jahr 2018 mit Start-ups kooperierten, waren mit der Zusammenarbeit zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Lediglich 3 Prozent gaben ein negatives Urteil ab. Dennoch hat im Jahr 2018 lediglich jedes zweite der mittelständischen Familienunternehmen in Deutschland mit Start-ups kooperiert.

Hindernisse bei der unterschiedlichen Unternehmenskultur

Denn es bestehen einige Schwierigkeiten: Als erstes muss man in der internationalen und dynamischen Start-up-Landschaft überhaupt geeignete Kooperationspartner identifizieren. Weiterhin wirkt es sich negativ aus, dass Mittelständler und Start-ups unterschiedlich ticken: Fast die Hälfte jener Familienunternehmen, die bereits mit Start-ups zusammengearbeitet haben, empfand die unterschiedlichen Unternehmenskulturen als Hindernis.

Dabei dürfte unter anderem eine Rolle spielen, dass die Hierarchien in Start-up-Firmen sehr flach sind. Zudem ändern sie bei Bedarf auch kurzfristig ihren geschäftlichen Kurs, während sich Familienbetriebe durch langfristig etablierte Strukturen und Arbeitsweisen auszeichnen. Außerdem sind die etablierten Mittelständler stark in ihrem oft ländlich strukturierten Umfeld verankert. Dies steht in hartem Kontrast zu den typischen Start-up-Gründern – Digital Natives, die in den Großstädten leben und deren Denken und Verhalten stark durch US-amerikanische Vorbilder beeinflusst wird. Die fehlende räumliche Nähe zwischen Mittelstands- und Start-up-Clustern führt aber auch dazu, dass persönliche Kontakte nicht so leicht geknüpft werden können, was die Entstehung gemeinsamer Netzwerke erschwert.

Das IW rät daher, Kooperationsplattformen stärker zu nutzen und appelliert an die Politik, die Rahmenbedingungen für Kooperationen zu verbessern. So könne die Zusammenarbeit zwischen dem Mittelstand und Start-ups zum gegenseitigen Nutzen weiter gestärkt werden.

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