Eine gute Nachricht: Fast 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Corona-Krise überstehen. Zwei Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) planen daher keinen oder einen nur geringfügigen Abbau von Arbeitsplätzen. Dieses und viele weitere spannende Ergebnisse brachte die diesjährige Unternehmerumfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) hervor. Fast 1.900 Unternehmen haben daran teilgenommen. In der Umfrage wurde der Mittelstand unter anderem zu seiner aktuellen wirtschaftlichen Situation und den Entwicklungen während der Corona-Krise befragt.
Knapp 70 Prozent bewerten das Krisenmanagement der der Großen Koalition (GroKo) während der Corona-Pandemie als „befriedigend“ oder besser. Nur weniger als ein Viertel ist unzufrieden mit der Arbeitsweise der Bundesregierung. Trotz der guten Ergebnisse warnt Mittelstandspräsident Mario Ohoven die Bundesregierung vor Selbstzufriedenheit, „denn die Umfrage macht deutlich, was der Mittelstand in der Corona-Krise wirklich benötigt und jetzt von der Politik erwartet.“
Wunsch nach weniger Bürokratie während der Pandemie
Gerade in der Corona-Krise wünschen sich Unternehmer, dass bürokratische Hindernisse verschwinden. Ungefähr 80 Prozent geben dies als oberstes Ziel an. Auch die Beantragung der Fördermittel sei zu bürokratisch, gab kann ein Drittel aller KMU an. Darüber hinaus dauere die Bearbeitungszeit durch die entsprechenden Stellen viel zu lange. Außerdem befürchten die Unternehmen durch die Rückkehr zu den Normalsätzen der Mehrwertsteuer weitere unnötige Bürokratielasten.
Die Unternehmen bleiben bisher ihrer sozialen Verantwortung trotz schwacher gesamtwirtschaftlicher Aussichten treu. Drei Viertel der KMU müssen keine Arbeitsplätze abbauen und stellen ähnlich viele Ausbildungsplätze zur Verfügung wie im Vorjahr. Während 2019 fast 20 Prozent aller mittelständischen Unternehmen in Erwägung gezogen haben, ihre Unternehmensaktivitäten ins Ausland zu verlegen, sind es mittlerweile nur noch knapp sieben Prozent.
Unternehmer wünschen Regierungswechsel
Doch wie gut der Mittelstand die Corona-Krise wirklich übersteht, wird sich in den nächsten Monaten erst noch zeigen. Für die Unternehmer steht aber fest: Die Regierungszusammensetzung muss sich ändern. Obwohl derzeit die große Mehrheit mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden ist, ist für viele die Koalition aus CDU/CSU und SPD nicht zukunftsweisend. Wäre in den nächsten Wochen Bundestagswahl, würden sich Unternehmer für eine Koalition aus Union und FDP entscheiden. Die SPD würde mit knappen vier Prozent nicht einmal in den Bundestag gewählt werden.