Nach einer aktuellen Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die sich auf eine Unternehmensumfrage der KfW Bank stützt, profitieren bayerische Unternehmen weiterhin von einer günstigen Finanzierungslage. Demnach beschrieben 65,3 Prozent der Unternehmen den Kreditzugang als leicht oder sehr leicht. Lediglich 8,1 Prozent gaben an, Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme zu haben.
Dies ist für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger eine Bestätigung für die bestehende Mittelstandsfinanzierung und die gute Ausgangsposition der Unternehmen: „Die dezentrale Kreditversorgung durch Sparkassen, Genossenschaftsbanken und private Banken hat sich einmal mehr als Erfolgsmodell erwiesen“, würdigt Aiwanger das zentrale Ergebnis der Umfrage. „Räumliche Nähe ist unverändert wichtig für enge persönliche Beziehungen zwischen Mittelstand und Hausbanken und bildet die Grundlage für den Aufbau und Erhalt einer belastbaren langfristigen Geschäftsbeziehung“, so der Wirtschaftsminister weiter.
Finanzierung über vergünstigte Kredite und Förderprogramme
Die flächendeckende Versorgung mit günstigen Kreditprodukten wird vom Freistaat Bayern auch über die LfA Förderbank Bayern maßgeblich unterstützt. Kleine und mittlere Unternehmen können über die LfA besonders zinsgünstige Kredite in Anspruch nehmen – direkt vor Ort über die eigene Hausbank. Mit dem Digitalbonus wird die mittelständische Wirtschaft ebenfalls stark gefördert, im gewerblichen Mittelstand konnten mit dem Programm bereits über 4.000 Unternehmen den Wandel zu modernen IT-gestützten Verfahren erreichen.
Kleinere Unternehmen haben vermehrt Probleme
Differenziert nach Größenklassen haben jedoch vornehmlich kleine Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter einer Million Euro Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen. 18,2 Prozent von ihnen berichten von Problemen beim Kreditzugang. Gleiches gilt für junge Unternehmen: Hier hat jeder fünfte Probleme, Kredite zu bekommen.
Die Kreditaufnahmebedingungen entwickeln sich hingegen sehr heterogen. Während die allermeisten der Unternehmen unveränderte oder sogar bessere Bedingungen melden, haben sich diese für 11,7 Prozent der Unternehmen verschlechtert. Insbesondere für den Einzelhandel und den Dienstleistungsbereich haben sich die Konditionen eingetrübt.
Bonität vieler Unternehmen verbessert
Erfreulich ist hingegen die Entwicklung der Bonität: 37,5 Prozent der bayerischen Unternehmen konnten ihre Rating-Note gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessern. Jedoch mussten auch 9,4 Prozent eine Verschlechterung verkraften. Besonders betroffen sind dabei große Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro. Hier wurde jedes fünfte Unternehmen binnen Jahresfrist herabgestuft.
Um die Finanzierungsbedingungen für den bayerischen Mittelstand in Bayern auf einem hohen Niveau abzusichern, will sich Aiwanger daher auch künftig für adäquate Rahmenbedingungen für kleine und mittelständische Regionalbanken einsetzen. Hierbei richtet Bayerns Wirtschaftsminister seinen Fokus insbesondere auf die anstehende Umsetzung des Basler Reformpakets in europäisches Recht. „Mit Nachdruck werde ich mich dafür einsetzen, dass die Belange kleiner und mittelständischer Regionalbanken bei der anstehenden Überarbeitung der europäischen Bankenregulierung angemessen berücksichtigt werden“, kündigte Aiwanger an.
Die ganze Studie finden Sie hier.