Die Corporate Identity ist fester Bestandteil eines jeden Unternehmensmanagements. Sie ist die Gesamtheit all der Eigenschaften, durch die sich ein Unternehmen kennzeichnet und von anderen abhebt. Ein wichtiger Bestandteil hiervon ist das Corporate Design. Dieses schafft durch eine visuelle Repräsentation Wiedererkennungswert, Sichtbarkeit und Authentizität. Neben grafischen Fragen nach dem Unternehmenslogo zählen auch die Unternehmensfarben zu einem entscheidenden Punkt, mit dem sich dieser Teilbereich beschäftigt. Was es hierbei zu beachten gibt und wo Unternehmensfarben eine praktische Rolle einnehmen, klärt dieser Beitrag.
Über die Theorie der Farbe und ihre Wirkung
Unternehmensfarben sind insofern relevant, dass sie zu den ersten Dingen gehören, die etwaigen Stakeholdern als erstes auffallen. Ob nun Produktverpackung oder Schriftzug, das menschliche Auge erfasst farbliche Reize unmittelbar. Dem Gehirn ist es schier unmöglich, diese Art der Wahrnehmung zu unterlassen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich in intensiver Weise mit einer passenden Farbgebung auseinanderzusetzen. Um dies anzugehen, bedarf es zunächst einer Reise in die Farbpsychologie. So verbindet der Mensch automatisch bestimmte Farben mit bestimmten Assoziationen, die auch im Rahmen der Corporate Identity aufzugreifen sind.
Mit der Farbe Weiß wird üblicherweise Reinheit, Ordnung und Wissen verbunden, mit Schwarz eher Seriosität, aber unter Umständen auch Trauer. Rot wirkt kraftvoll und aktiv, kann zugleich aber auch für Gefahr stehen. Mit der Farbe Grün verbindet das Gehirn Natürlichkeit, Hoffnung und Zufriedenheit, während Blau Ruhe, Kühle und Klarheit ausdrückt. Orange und Gelb repräsentieren eine strahlende und leuchtende Wärme sowie Heiterkeit. Violett und Lilatöne wirken mysteriös und prachtvoll.
Auswahlkriterien: Exklusivität und Stimmigkeit
Die Frage nach der passenden Unternehmensfarbe ist vorwiegend durch zwei Kriterien bestimmt. Einerseits besteht selbstverständlich der Wunsch, sich von der Konkurrenz abzuheben, um in der Masse nicht verloren zu gehen. In bestimmten Branchen ist das Auftreten der gleichen Farben besonders häufig zu beobachten. Insbesondere im Bereich der Technik sind die Farben Grau und Blau beispielsweise besonders präsent. Hier bedarf es etwas mehr Finesse, um aufzufallen.
Zugleich ist die Frage der Farbe allerdings auch eine Frage der Übereinstimmung. Gerade wegen der farbpsychologischen Assoziationen können bestimmte Kombinationen aus Branche und Farbe auch vollends kontraproduktiv wirken, selbst wenn sie so auf dem Markt nicht oft vertreten sind. Man denke beispielsweise an etwaige Waschmittel. Diese Reinheit wird nicht selten durch helle und kräftige Unternehmensfarben zum Ausdruck gebracht. Dunkle Brauntöne können weniger wünschenswerte Verbindungen erzeugen. Zugleich kann die Unternehmensfarbe auch in Einstimmung mit der Corporate Identity gewählt werden und dieser Nachdruck verleihen. Legt ein Unternehmen zum Beispiel einen großen Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein, kann dies durch eine grüne Farbgebung zum Ausdruck gebracht werden. Die passende Unternehmensfarbe ist folglich eine äußerst spezifische und individuelle Entscheidung.
Unternehmensfarben in der Praxis einbinden
In der praktischen Umsetzung sind Unternehmensfarben in den verschiedensten Bereichen zu finden. Die Möglichkeiten sollen im Folgenden nach Online und Offline Kontexten unterteilt werden.
Online Auftritte
Im digitalen Bereich bilden Unternehmensfarben die Grundlage für die Website-Gestaltung. Doch gibt es durchaus Optionen, diese auch weiterführend einzubinden. Im Rahmen von digitalen Werbeanzeigen und Unternehmensvideos können die Farben aufgegriffen werden. Auch dann, wenn Newsletter oder anderweitige Mailverkehrs stattfinden, können sie etwa im Rahmen von erstellten Design-Vorlagen genutzt werden. Sie dienen des Weiteren als farbliches Fundament für etwaige Social Media Posts und schaffen einen farblich einheitlichen Feed.
Analoge Wege
Im Offline Kontext sind Unternehmensfarben äußerst vielfältig einsetzbar. Sie können bei dem Design von Produkten oder deren Verpackungen verwendet werden. Auch im Bereich der Logistik finden sie Anwendung, etwa im Bereich von Versandverpackungen oder als Grundlage dafür, markenspezifisches Klebeband bedrucken zu lassen. Sie dienen als Vorlage zur Gestaltung von Visitenkarten, Give-Aways wie Kugelschreibern oder Mitarbeiterbekleidung. Ebenso können sie die Inneneinrichtung von Ladengeschäften oder Bürogebäuden leiten.